Die Theorie

Uwe Schneidewind hat 2013 als Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal-Instituts gemeinsam mit Angelika Zahrnt das Buch „Damit gutes Leben einfacher wird“ geschrieben. Im Untertitel heißt es „Perspektiven einer Suffizienzpolitik“.

Was ist Suffizienzpolitik? Suffizienz ist vom lateinischen Begriff sufficere entlehnt, der ausreichen, genügen bedeutet. Es geht also grundsätzlich um einen genügsamen Lebensstil, bei dem auf bisherige Gewohnheiten verzichtet werden soll. Die Suffizienzpolitik soll es nach Uwe Schneidewind und Angelika Zahrnt dementsprechend leichter machen, nachhaltige Lebensstile zu praktizieren. Dem entgegen stünde eine Politik, die sich nur auf ökonomisches Wachstum konzentriere. Suffizienzpolitik soll ein Gegenentwurf zu einer Politik sein, die ein schneller, globaler, mehr und kommerzialisierter fordert und dabei selbst langsamer, näher, weniger und persönlicher sein will.

Die Suffizienzpolitik will eine Politik des „richtigen Maßes“ sein, heißt es in dem Buch. Dahinter steht die Idee, das zu tun, was die eigenen Bedürfnisse erfordern, ohne nur materiell zu denken. Es gehe zudem um ein neues Miteinander oder, wie es die beiden Buchautoren beschreiben: Suffizienz sei die konsequente Erweiterung der sozialen Marktwirtschaft, indem zum sozialen Handeln noch der Blick auf die Gerechtigkeit weltweit dazugehöre. Die Autoren wünschen sich allerdings mehr Forschung zum Thema, vor allem im Bereich der Wirtschaftswissen‐ schaften – damit sich wirklich etwas ändern könne. Ansatzpunkte gebe es jedoch viele.

Foto: NAS

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2023-01-18T08:37:57+00:0013. Januar 2023|Tags: , , , , |