Raus in die Stadt

Opernhaus und Historische Stadthalle sind die Heimat des Sinfonieorchesters – aber jetzt geht es auch raus in die Stadt

Julia Jones, Generalmusikdirektorin des Sinfonieorchesters Wuppertal, nennt es „Uptown Classics“. Hinter der Reihe steht die Absicht, die sichere Heimat des Opernhauses und der Historischen Stadthalle zu verlassen und in die Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus zu gehen, um dort ein neues Angebot an klassischer Musik zu machen. Die ersten zwei Konzerte fanden in der Bergischen Universität (siehe Foto) und in der Friedhofskirche statt – Orte, an denen durchaus schon Konzerte stattgefunden haben. Das bleibt aber diese Saison nicht so, denn auch ungewöhnliche Orte kommen bis zum Sommer 2018 hinzu.

Denn bei der neue Reihe geht es um Kammerkonzerte, also einer kleineren Besetzung mit rund 25 Musikerinnen und Musikern. Das ermögliche dem Orchester, selten gespielte Juwelen der Kammermusik zu spielen, vorzugsweise aus der Zeit der Klassik und der Romantik. Daneben soll immer auch ein Stück aus dem 20. oder 21. Jahrhundert auf dem Programm stehen.

Zum einen sollen mit den Konzerten neue Besucher zum Sinfonieorchester kommen, zum anderen biete das Format den Musikern auch die Gelegenheit, sich als Solisten zu präsentieren, so die Idee von Julia Jones.

Insgesamt gibt es noch drei „Blöcke“, bei denen ein Konzert jeweils an zwei Orten gespielt wird. Solisten sind unter anderem Manuela Randlinger-Bilz (Harfe), Ulrike Siebler (Piccoloflöte) und Selina Lohmüller (Klarinette). Der neue Konzertmeister Yusuke Hayashi wird zudem eines der Konzerte leiten.

Spielorte sind in Wuppertal neben der Uni und der Friedhofskirche die Immanuelskirche und das Busdepot der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). Über die Stadtgrenzen hinaus geht es nach Mettmann in die Neandertal-Halle und nach Hattingen in die Henrichshütte.

Los geht es 2018 am 9. Februar um 19.30 Uhr in der Immanuelskirche. Dort stehen Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Ditters von Dittersdorf, Antonio Vivaldi und Luigi Boccherini im Mittelpunkt. Wiederholt wird das Konzert einen Tag später (16 Uhr) in der Gebläsehalle der Henrichshütte.

Am 22. März geht es wieder in die Wuppertaler Friedhofskirche, in der Georg Friedrich Händel, Arvo Pärt, Johann Sebastian Bach und Gioachino Rossini erklingen werden. Beginn ist um 19.30 Uhr. Am 24. März wagen die Musikerinnen und Musiker den Sprung ins Ungewöhnliche: Dann ist es tatsächlich der Betriebshof der WSW in der Varresbeck, wo das gleiche Konzert noch einmal gespielt wird (ab 16 Uhr).

Die letzten beiden Konzerte der Reihe „Uptown Classics“ in der laufenden Saison finden am 13. und 14. Juli 2018 statt. Zunächst geht es wieder in die Immanuelskirche (19.30 Uhr), dann in die Neandertal-Halle (11 Uhr). Das Konzert bietet Werke von Domenico Scarlatti, Antonino Vivaldi, Johann Melchior Molter, Dimitri Schostakowitsch und Joseph Haydn.

Foto: Michael Mutzberg