Festival kommt zurück

Vom 24. September bis zum 6. Oktober 2024 findet zum 2. Mal das Festival „Fragile“ im zukünftigen Pina-Bausch-Zentrum in Wuppertal statt

Wieder geht es in Kooperation mit dem Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie um die Kombination von Nachhaltigkeit und Kunst. Und wieder stehen dabei Tanz und Performance im Mittelpunkt, um das Foyer des alten Schauspielhauses (Bundesallee 260) und seinen Vorplatz in einen lebendigen Raum für Begegnung und Bewegung zu verwandeln.

Dabei geht es um unterschiedliche Perspektiven, Kulturen, Realitäten und ökologische Situationen. Ganz konkret bedeutet das: Vom Wattenmeer bis zum Amazonas ist alles dabei. Und was hat das mit Tanz zu tun? Ganz einfach: Man kann zum Beispiel Tanzformen von Pflanzen und Meerestieren erforschen.

Bei allem gehe es darum zu zeigen, dass im Bezug auf den menschengemachten Klimawandel endlich gehandelt werden muss – und das die Herausforderungen, die sich daraus ergeben, nur gemeinsam bewältigt werden können, heißt es bei den Festival-Machern rund um Bettina Milz als Koordinatorin des Pina-Bausch-Zentrums. Konsequent ist, dass auch das Festival selbst möglichst klimaneutral sein will.

Aus gut 100 Bewerbungen für das Festival hat eine Jury 11 Projekte ausgewählt. Daraus ist ein Programm aus Tanz, Performance, Installation, immersiven Räumen und interaktiven Formaten entstanden. Zur Jury gehörten Mitglieder von „Friday for future“, von der Junior-Uni Wuppertal und dem Pina-Bausch-Zentrum sowie Tanz-Kuratorinnen und -Kuratoren.

Eröffnet wird das Festival am 24. September von Kate McIntosh, die ihr Publikum auf eine Entdeckungsreise einlädt. Dafür setzt sie Performance, Theater, Video und Installation ein. Vor dem Schauspielhaus zeigt die belgische Kompanie Reckless Sleepers ihre Performance „A string section“, gemeinsam mit Tänzerinnen des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch und Studierenden der Folkwang-Universität der Künste.

Ab dem 27. September präsentiert die kolumbianische Choreografin Martha Hincapié Charry ihre Solo-Performance „Amazonia 2040“. Das Stück hat sie in der Corona-Pandemie während des Lockdowns im Dschungel entwickelt. Darin reflektiert sie Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Amazonas-Regenwalds.

Die Tanzschule Urban Art Complex und der Verein Tanzrauschen, beide aus Wuppertal, zeigen ihre Hip-Hop-Produktion „Ego – a journey of urban art“ mit 13 jungen Tänzerinnen und Sängerinnen, choreografiert von Miracle Laackmann und Ben Wichert. Ab dem 1. Oktober zeigt die Tanzform Krump Janne Gregors Stück „Ich kann’s nicht lassen“. Dabei darf das Publikum bestimmen, wie das Stück verläuft.

In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheater Wuppertal ist ab dem 3. Oktober „Grün“ zu sehen, ein Stück der Kölner Choreografin und Tänzerin Barbara Fuchs. Darin begibt sie sich auf die Suche nach den Parallelen zwischen Menschen und Pflanzen, indem sie Bewegungen, Entfaltungen und Klangwelten von Pflanzen untersucht.

Zum Abschluss kommt die Organisation „African Loop“ aus dem Senegal nach Wuppertal, die für grüne Kunstproduktionen steht. Gemeinsam mit dem Wuppertaler Tänzer und Choreografen Kenji Shinohe, der Tänzerin und Choreografin Kezia Jonah Zafinoa aus Madagaskar und der senegalesischen Tanzschule „Ecole des Sables“ geht es um die getanzte Geschichte über den Lehmbau als ausbaufähige Klimalösung.

Vom Senegal geht es zum Wattenmeer: Seit 2022 beschäftigen sich Anja Plonka und Rasmus Nordholt-Frieling mit dem Naturpark an der Nordsee und haben daraus die Installation „Mesokosmos: Performing bodies in transition“ entwickelt. Daneben gibt das Schwelmer Künsterduo Deufert und Plischke einen Einblick in ihr Projekt „Just in time – Anachiv Tanz“. In letzterem sammeln sie seit 8 Jahren Briefe von Menschen an den Tanz. Beim Festival laden sie dazu ein, die Briefe zu lesen und eigene zu verfassen.

Wie schon bei der ersten Fragile-Ausgabe begleiten die „Young change watchers“ der Pina-Bausch-Gesamtschule auch dieses Jahr das Festival. Für Schulen, Kinder und Jugendliche, aber auch alle anderen Interessierten gibt es Vorstellungen am Vormittag. Ansonsten finden diese nachmittags und abends statt.

Für Pädagogisches Fachpersonal wird es Vor- und Nachgespräche, ein Begleitprogramm, Workshops und Fortbildungen zu Kunst und Nachhaltigkeit im Rahmen des Festivals geben. Ansprechpartnerin ist Xenia Wachtel (unter der E-Mail-Adresse xenia.wachtel@pinabauschzentrum.de).

Das Festival wird durch das Programm „Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte“ der Kulturstiftung des Bundes, vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und von der Stadtsparkasse Wuppertal gefördert.

Foto: Fragile/Bea Borgers (Kate McIntosh: Lake Life)