6 Konzerte

Bis zum 7. Juli 2023 findet das diesjährige Klavier-Festival Ruhr statt, das ab Mai wieder Station in der Historischen Stadthalle am Johannisberg macht

Das inzwischen 28. Festival ist das letzte unter der Leitung des Intendanten Franz Xaver Ohnesorg, der das im letzten Jahr eingeführte Motto „Lebenslinien“ fortführt. Die beginnen in Wuppertal am 13. Mai in der Historischen Stadthalle (Johannisberg 40) mit einem Konzert von Lucas und Arthur Jussen. Gespielt werden Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Sergei Prokofjew.

Die Brüder kommen aus dem niederländischen Hilversum und haben bereits mit 17 beziehungsweise 14 Jahren erste CD-Einspielungen absolviert. Beim Klavier-Festival traten sie erstmals 2018 auf. Begleitet wird das Konzert vom WDR-Sinfonieorchester unter der Leitung des polnischen Dirigenten Krzysztof Urbanski.

Am 22. Mai kommt Igor Levit nach Wuppertal und wird Werke von Johannes Brahms und Ferruccio Busoni, Fred Hersch, Richard Wagner und Franz Liszt spielen. Levit wurde 1987 in Russland geboren und gilt vielen als einer der besten Pianisten der Gegenwart, der sein Studium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover mit der höchsten Punktzahl in der Geschichte des Instituts abschloss. Daneben engagiert er sich auch für einen guten Umgang miteinander – ohne Rassismus und Antisemitismus. Dafür wurde er – neben den musikalischen Preisen – mehrfach ausgezeichnet. Das Besondere an Levit ist zudem, dass er sich in der Zeit der Corona-Pandemie mit seinen Konzerten über die Internet-Plattform Twitter und seinem humanistischen Einsatz dort und heute in anderen sozialen Netzwerken auch außerhalb der Klassik-Blase einen Namen gemacht hat.

Nur 2 Tage später treten die Violinistin Julia Fischer und der Pianist Jan Lisiecki in der Stadthalle auf. Sie haben ein Programm mit Werken von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Robert Schumann aus‐ gewählt. Julia Fischer wurde bereits mit 9 Jahren als Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Theater München aufgenommen. Seit 2011 unterrichtet sie als Professorin dort nun selbst. Zudem spielt sie als Solistin mit den großen Orchestern dieser Welt Konzerte.

Der Kanadier polnischer Abstammung Lisiecki ist 27 Jahre alt, spielt ebenfalls bereits auf großen Bühnen – obwohl er eher durch Zufall zum Klavierspiel kam. In Wuppertal war er schon 2022 beim Klavier-Festival zu Gast.

Mit dem neuen Monat kommt auch eine andere Musiker-Generation nach Wuppertal (6. Juni): Die Argentinierin Martha Argerich und der Lette Mischa Maisky – sie eine „Klavier-Legende“, die er seit 1990 mit seinem Cello begleitet. Beide debütierten 1989 beim Klavier-Festival Ruhr – und waren ebenfalls zuletzt gemeinsam in Wuppertal zu hören.

Am 22. Juni sorgt Götz Alsmann mit seiner Band für eine Prise Jazz und Latin-Pop, indem er eigens für dieses Konzert Songs der Beatles mit lateinamerikanischen Rhythmen kombiniert hat.

Zu guter Letzt findet auch das Abschlusskonzert des Festivals am 7. Juli in Wuppertal statt: Es spielen die japanische Pianistin Maki Namekawa und das MDR-Sinfonieorchester unter der Leitung von Dennis Russell Davies. Auf dem Programm steht eine Uraufführung eines Klavierkonzerts des Minimal-Music-Komponisten Philip Glass sowie Werke von Charles E. Ives, Leonhard Bernstein und Alberto Ginastera.