Lese-Reigen

Im November 2021 bietet das Katholische Bildungswerk 4 Lesungen zu aktueller Literatur an

Der Lese-Reigen beginnt am 4. November 2021 im Katholischen Stadthaus (Laurentiusstraße 7, 19 Uhr) mit Christoph Peters und seinem „Dorfroman“. Hinter dem fiktiven Hülkendonck steht Kalkar, das Heimatdorf des Autors. Kalkar war in den 1970er Jahren bekannt als Ort des „schnellen Brüters“, eines Kernkraftwerks, das jedoch nie in Betrieb ging. Dementsprechend wurde er auch zum Ort der größten Anti-Atomkraft-Bewegung.

Das greift Peters auf und erweitert diesen Ausschnitt bundesdeutscher Geschichte in seinem Roman um die Themen Erwachsenwerden, erste Liebe, Auseinandersetzungen mit dem Elternhaus und mit der Frage, wo man herkommt beziehungsweise hingehört.

Peters wurde 1966 geboren und studierte Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. In Wuppertal wird er Ausschnitte aus seinem Roman lesen. Anschließend lädt Katja Schettler vom Bildungswerk zur Diskussion ein.

Am 11. November geht es mit dem Wuppertaler Autor Hermann Schulz und seinem neuesten Roman „Therese. Das Mädchen, das mit Krokodilen spielte“ weiter (Katholisches Stadthaus, 19 Uhr). Therese kam 1900 in Elberfeld als Kind einer durchreisenden Völkerschau-Gruppe zur Welt und wurde einem kinderlosen Ehepaar zur Pflege überlassen. Eigentlich hatte ihr Vater versprochen, sie nach Ende seines Vertrags mit den deutschen Kolonialbehörden abzuholen, konnte das jedoch nicht einhalten.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten reiste Therese mit ihrem Bruder Nkwassi nach Togo, in die Heimat ihrer Eltern. Hermann Schulz lernte Therese 1977 in einem Supermarkt in Lomé kennen. Ihre ungewöhnliche Lebensgeschichte gibt zugleich einen Einblick in die deutsche Kolonialgeschichte.

Am 16. November setzen sich Gregor Henze und Peter Graf mit dem Buch „Menschen neben dem Leben“ von Ulrich Alexander Boschwitz (1915 bis 1942) auseinander. Es spielt im Berlin der Zwischenkriegsjahre und stellt die einfachen Menschen in den Mittelpunkt, die nach Krieg und Weltwirtschaftskrise nichts (mehr) haben.

Graf hat das Buch lektoriert und ediert, und gibt bei der Lesung Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Romans und die Umstände der Wiederentdeckung. Henze wird aus dem Debüt des damals 22-jährigen jüdischen Schriftstellers lesen. Die Lesung findet in der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße 5 (19 Uhr), statt.

Die letzte Veranstaltung ist am 30. November um 19 Uhr wieder im Katholischen Stadthaus und stellt Jaroslav Rudis vor. Der Autor kommt aus einer Eisenbahner-Familie und ist leidenschaftlicher Zugfahrer, was in seine literarischen Texte mit einfließt. In seinem neuesten Buch „Gebrauchsanweisung für Zugreisen“ fährt Rudis mit dem Zug durch Europa.

Im Gespräch mit dem Journalisten Dirk Domin wird Rudis aus seinem neuen und dem vorherige Roman „Winterbergs letzte Reise“ lesen und sich den Fragen des Publikums stellen.

Für alle 4 Veranstaltungen gilt eine Anmeldepflicht unter der Telefonnummer 0202/495830 oder per E-Mail unter der Adresse anmeldung@bildungswerk-wuppertal.de. Zudem müssen die aktuell gültigen Hygienevorschriften beachtet werden.

NAS