Die ganze Stadt als Konzertsaal
Zum ersten Mal findet vom 5. bis 11. Juni 2025 in Wuppertal das Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend musiziert“ statt
Während im Januar und Februar 2025 die regionalen Wettbewerbe der 62. Runde von „Jugend musiziert“ stattfanden, folgten im März die Landeswettbewerbe. Wer sich dort durchsetzen konnte, wird am Pfingstwochenende nach Wuppertal kommen. Das werden um die 2.000 Jugendliche aus ganz Deutschland sowie von deutschen Schulen im Ausland sein. Und mitbringen werden sie in vielen Fällen auch ihre Eltern sowie die Musiklehrerinnen und Musiklehrer. Hinzu kommen über 120 Juroren.
Beim Solo-Wettbewerb stehen die Kategorien Streicher, Akkordeon, Schlagzeug sowie Gesang im Bereich Pop im Mittelpunkt. Bei den Ensembles werden es Klavier und ein Blasinstrument, Klavier-Kammermusik, Vokal-Ensembles, Zupf-Ensembles, Harfen-Ensembles, Baglama-Ensembles und Hackbrett-Ensembles sein.
Dabei könnten bis zu 13 junge Menschen auf der Bühne stehen, berichtete Ulrike Lehmann, Projektleiterin beim Deutschen Musikrat, der den Bundeswettbewerb ausführt, bei einer digitalen Pressekonferenz. Die jungen Musikerinnen und Musiker seien zwischen 12 und 27 Jahre alt, aber der Durchschnitt werde wohl zwischen 13 und 16 Jahre liegen.
1.250 Wertungsspiele wird es geben, zu denen insgesamt bis zu 10.000 Besuchende erwartet werden. Die Vorspiel-Konzerte finden über die ganze Stadt verteilt statt und werden zwischen 15 und 30 Minuten lang sein. Die meisten könne man kostenlos oder mit einem „moderaten Eintritt“ besuchen, berichtete Wuppertals Kulturdezernent Matthias Nocke bei der Pressekonferenz.
Hinzu kommt ein Rahmenprogramm mit zahlreichen Konzerten, etwa einem Festkonzert in der Historischen Stadthalle mit dem Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung von Generalmusikdirektor Patrick Hahn. Auch die 3 Preisträgerkonzerte finden in der Stadthalle statt.
Die meisten Konzerte werden entlang der Schwebebahn zu finden sein, damit die Jury-Mitglieder schnell zwischen den einzelnen Orten hin- und herfahren könnten, so die Idee. Mit dabei sind neben anderen die Bergische Musikschule in der Hofaue, die Concordia im Werth, die Musikhochschule in der Sedanstraße sowie Schulen entlang der Talachse. Rund 20 Spielorte werden es sein.
Das Besondere: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen die Schwebebahn kostenlos nutzen, dürfen den Grünen Zoo umsonst besuchen sowie in die Schwimm-oper und Museen gehen, ohne zu bezahlen.
Auch offene Bühnen soll es auf zentralen Plätzen geben, die im besten Sinne zu einer großen Jugendparty werden könnten. Die Glashalle der Stadtsparkasse wird zum „Ort der Urkunden“, die dort übergeben werden. Ziel in der Woche sei es, dass möglichst viele mitbekommen sollen, dass der Wettbewerb in Wuppertal stattfindet – und dann die Konzerte besuchen. Alle Informationen gibt es hier.
Raphael Amend// Ausrichter des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ ist die Bergische Musikschule Wuppertal, die seit 2017 von Raphael Amend geleitet wird. Er war es auch, der 2018 die Bewerbung zur Austragung des Wettbewerbs anschob. Zum 1. September 2025 wird er zum Verband deutscher Musikschulen nach Bonn wechseln, um die Stelle des Bundesgeschäftsführers zu übernehmen. Amend hat an der Bergischen Musikschule seinen ersten Musikunterricht bekommen und später Musikpädagogik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Wuppertal, studiert. Nach dem Diplom arbeitete er zunächst als Honorarkraft, später als Koordinator für Schulkooperationen an der Bergischen Musikschule im Kolkmann-Haus. In seiner neuen Position will er sich dafür einsetzen, dass kulturelle Bildung überall und für jeden zugänglich bleiben und eine wichtige Rolle in der Demokratieförderung spielen werde. So wolle er sich für die Zukunftssicherung der über 930 öffentlichen Musikschulen in Deutschland einsetzen.
Foto: Deutscher Musikrat/Oliver Borchert (Antonia Emilia Koerber ist das Gesicht des Bundeswettbewerbs 2025)