Impfungen bleiben schwierig

Obwohl die Zahl der Impfungen hoch ist, komme es immer häufiger zu Aggressionen bei Impfwilligen. Und auch der Nachschub an Impfstoff bleibt schwierig.

Wuppertals Krisenstabsleiter Johannes Slawig bremste bei der heutigen Videopressekonferenz (12. Mai 2021) die Erwartungen an die Impfungen bei Betriebsärzten. Diese dürfen ab dem 7. Juni Mitarbeitende impfen – wenn denn genug Impfstoff da sein wird. Denn für Nordrhein-Westfalen stehen nach Aussage von Tobias Krebber, Leiter des Impfzentrums der Stadt Wuppertal, insgesamt 500.000 Impfdosen zur Verfügung. Für Wuppertal bedeute dies, das etwa 2.000 Impfdosen ankommen werden. Zum Vergleich: Alleine bei den Wuppertaler Stadtwerken arbeiten über 3.000 Menschen. Das bedeutet für die Unternehmen, dass auch sie eine Priorisierung vornehmen müssen, wer in ihrem Betrieb vorrangig geimpft werden sollte, so Slawig.

Deshalb werde der Beginn der Impfkampagnen in benachteiligten Bereichen der Stadt (soziale Brennpunkte) ebenfalls erst im Juni beginnen, wenn genügend Impfstoff vorhanden ist, so Slawig weiter. Um jedoch schon frühzeitig aufzuklären, wird jetzt eine Informationskampagne in 11 Sprachen (inklusive Deutsch) starten, die aus Plakaten, Flyern, Videos und Podcasts bestehen wird. Damit wolle man jene erreichen, die bisher noch zu wenige Informationen zum Thema Impfen haben.

Weil es sowohl im Impfzentrum als auch am Telefon der Stadtverwaltung und in Arztpraxen immer öfter zu Aggressionen wegen fehlender Impftermine komme, ruft Slawig noch einmal eindringlich auf, Geduld zu haben und „respektvoll und achtsam mit anderen umzugehen“. Auch Krebber kann das bestätigen: „Wir erleben alles, von abenteuerlichen Impfgründen bis hin zu Drohungen“.

Im Impfzentrum am Freudenberg sind für Mai alle Termine ausgebucht. Dort werden derzeit die angemeldeten Impfwilligen der Priorisierungsgruppen 2 und 3 geimpft. 

Und was ist mit den Schulen?

Wuppertal liegt heute am 3. Tag in Folge bei einer Inzidenz von unter 165, womit die Schulen rein theoretisch ab Montag wieder in den (17. Mai) wieder in den Wechselunterricht starten könnten. Fraglich ist jedoch, ob der Feiertag mitgerechnet werde oder nicht. Ist das nicht der Fall, würden die Schulen erst wieder am 26. Mai für mehr Schülerinnen und Schüler geöffnet werden können (nach den Pfingstferien), wenn es der Inzidenzwert dann noch hergibt.

Entscheiden wird das Land Nordrhein-Westfalen. Wann die Entscheidung fällt, wann sie an die Stadt weitergegeben wird – und wie schnell die Schulen sowie die Eltern darauf reagieren können, bleibt fraglich.

Für Grund- und Förderschulen stünden derweil die sogenannten Lolli-Tests bereit, wird Schuldezernent Stefan Kühn in einer Pressemitteilung der Stadt zur Pressekonferenz zitiert. Auch in den städtischen Kindertagesstätten seien die Lolli-Testungen bereits angelaufen.