Manchmal kommt man ja aus dem Staunen nicht heraus. Zuletzt ist mir das wieder passiert, als ich die Kandidaten der Landtagswahl in diesem Jahr für Nordrhein-Westfalen heraussuchen wollte. Doch meinen Sie nun nicht, die würde man, kurz vor dem Termin am 14. Mai 2017, so einfach finden. Gerade bei der CDU fällt auf, dass sie weder im Land noch auf den Seiten der Kreisverbände zu finden sind, schon gar nicht nach Wahlkreisen geordnet. Und bei der Suche im Netz findet man dann, obwohl die Suchbegriffe nur „Landtagswahl NRW 2017 CDU“ lauteten, genau die gesuchte Auflistung – leider bei den Piraten und der AfD, schön sortiert nach Wahlbezirken.

Besonders verwunderlich ist es, wenn man auf den Seiten der CDU, Kreisverband Remscheid, den Suchbegriff „Landtagskandidat NRW 2017“ eingibt und die Antwort „keine Treffer“ bekommt. Hmm. Ich dachte, Jens-Peter Nettekoven wäre es. Hatte ich so gehört. Stimmt aber vielleicht dann doch nicht? Die ureigene Seite, wo ich das herausfinden wollte, sollte und müsste, gibt mir leider keine Antwort.

Das ist bei den Kreisverbänden in Solingen und Wuppertal leider auch nicht anders. Versuchen wir es also bei der SPD. Dort ist es ein bisschen besser, weil man über Suchmaschinen sofort findet, dass das Trio „BellBialasNeumann“ weitermacht. Das war es dann aber auch schon. Wen der drei kann ich wählen, wenn ich aus Remscheid komme? Keinen? Wie erfreulich ist da der Blick auf die Seite der SPD Solingen. Dort steht genau, wer wann und wo zur Wahl steht. Und auch bei der SPD in Remscheid wird man ohne langes Suchen fündig.

Bei den Grünen sieht es erst ganz gut aus, bis man auf der Seite der Remscheider Kandidatin (ist sie das tatsächlich?) bei der Suche nach „Landtagswahl 2017“ wieder „keine Treffer“ bekommt. Also lässt Jutta Velte sich nicht wiederwählen? Erkennen kann man das nicht. Vorbildlich ist die FDP Wuppertal: Gleich auf der ersten Seite findet man die Kandidaten zur Landtagswahl – das springt ins Auge, von Suchen kann hier keine Rede sein. Und so muss es sein!

Ansonsten muss man sich nicht wundern, wenn man andere Namen schon öfter gehört hat. Findet man die dann auf dem Wahlzettel – und völlig unbekannte daneben, weil sie bisher nirgendwo zu finden waren, ist man vielleicht versucht, die bekannten zu wählen. Und ich hatte immer angenommen, dass Wahlkampf bedeutet, nicht nur den Spitzenkandidaten für den Landtag in den Mittelpunkt zu rücken, sondern vor Ort gerade auch die eigenen Kandidaten, die schließlich meine Ansprechpartner sind. Aber damit scheine ich falsch zu liegen. Die CDU Wuppertal hat auf Nachfrage übrigens ihre Landtagskandidaten dann auch online gestellt…