Ein Stück und seine Nachwirkung
Das Jahr 2025 steht ganz im Zeichen von Johann Wolfgang von Goethes „Faust“, was sich in zahlreichen Veranstaltungen – vor allem in Weimar, aber auch darüber hinaus – zeigt
Das Themenjahr „Faust“ geht zurück auf Johann Wolfgang von Goethes Ankunft in Weimar 1775 – vor 250 Jahren. Damals hatte der Dichter (1749 bis 1832) schon Teile seines Meisterwerks „Faust“ im Gepäck. Das Werk sollte ihn sein Leben lang beschäftigen. 250 Jahre später wird es vor allem in Weimar – aber eben nicht nur dort – zahlreiche Ausstellungen, Installationen und Veranstaltungen geben, die sich mit Goethes berühmtestem Stück auseinandersetzen.
Dazu gehört zum Beispiel „Faust. Eine Ausstellung“ im Schiller-Museum Weimar (bis zum 1. November 2027). Im Goethe- und Schiller-Archiv ist die Ausstellung „Experiment Faust“ zu sehen (bis zum 14. Dezember 2025), die ausgewählte Stücke aus dem handschriftlichen Nachlass – darunter Manuskripte zu „Faust I“ und „Faust II“ – zeigt.
Die weltweit größte Faust-Sammlung befindet sich in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, in der bis zum 31. Oktober die Präsentation „Teuflisch! Mephisto in der Bibliothek“ zu sehen ist. Darin geht es um den medialen Weg des Gegenspielers von Faust zur ikonischen Figur.
Ein Bühnenbild von Oskar Schlemmer zum Stück „Don Juan und Faust“ von Christian Dietrich Grabbe aus dem Jahr 1829 ist im Bauhaus-Museum zu sehen. Das Stück wurde 1925 im Deutschen Nationaltheater aufgeführt. 100 Jahre später wird das fast vergessene Bühnenbild des Bauhaus-Künstlers wieder hervorgeholt (bis zum 3. November 2025).
Die Ausstellung „Nietzsche, Goethe, Faust“ im Nietzsche-Archiv zeigt Friedrich Nietzsches Auseinandersetzung mit dem Schriftsteller und seinem besonderen Werk. Zu sehen sind etwa Feldpostausgaben aus dem 1. Weltkrieg, das kritische Gedicht „An Goethe“ und Referenzen, die der Philosoph in Briefen und Widmungen aufgenommen hat (bis zum 1. November). In Berlin ist das Faust-Jahr mit dem „Weimarer Zimmer“ im Kulturforum vertreten.
3-mal in Wuppertal
Die Wuppertaler Bühnen haben sich in der jetzt auslaufenden Spielzeit ebenfalls mit dem Thema beschäftigt. Das Schauspiel „Faust“ von Goethe kann man noch einmal am 18. und 21. Juni sowie am 2. und 6. Juli im Theater am Engelsgarten sehen. Die Oper „Faust“ von Charles Gounod ist noch einmal am 1. Juli im Opernhaus zu sehen und die Mephisto-Adaption von Klaus Mann wird (ebenfalls im Opernhaus) noch einmal am 29. Juni gezeigt.
Im „Faust“ verarbeitete Goethe das Wissen und die Existenzfragen seiner Zeit. Dabei befand er sich auf der Höhe seines literarischen Könnens. „Der Tragödie zweiter Teil“ vollendete er kurz vor seinem Tod.
Foto: Flyer Klassik-Stiftung Weimar