Eine Kombination aus Schauspiel und Ausstellung wird im Oktober 2024 im Theater und Konzerthaus Solingen (Konrad-Adenauer-Straße 71) geboten, bei der der Solinger Widerstandskämpfer und Maler Ernst Walsken im Mittelpunkt steht. Das Stück heißt „Warten auf die Freiheit“, der Titel seiner gleichnamigen Erinnerungen an die Gefangenschaft im Nationalsozialismus.
Walsken wurde 1909 in Solingen geboren und lernte zunächst das Handwerk des Messer-Reiders und Anstreichers. Ab 1932 folgte er jedoch seiner wahren Neigung und studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Doch das währte nicht lange: 1934 wurde er aus politischen Gründen vom Studium ausgeschlossen: Er war Teil einer Widerstandsgruppe im Rhein-Ruhr-Gebiet. Im November 1935 wurde er in Solingen verhaftet. 1937 kam er in das Straf- und Arbeitslager Esterwegen, eines der damaligen Emslandlager. Nach weiteren Straf-Stationen geriet er 1943 in amerikanische Gefangenschaft.
Bis 1939 zeichnete, malte und skizzierte er viele Bilder aus dem Lager, die als einige der wenigen Zeugnisse aus NS-Lagern gerettet werden konnten. Hinzu kamen die späteren Aufzeichnungen. Walskens Geschichte wird nun als Kombination aus Musik, Schauspiel, Projektionen und Licht nacherzählt.
Initiiert wurde das Projekt vom Regisseur Andreas Schäfer. Mit einbezogen hat er neben Sonja Baumhauer, Stadtdienstleiterin Kulturmanagement, die Autorin und Schauspielerin Claudia Gahrke, den Komponisten und Musiker Herbert Mitschke, Christa Berger vom Solinger Kunstverein e. V. und nicht zuletzt Walskens Sohn Ernst Martin Walsken, der seinen Vater vertritt, der 1993 in Solingen gestorben ist.
Das Theaterstück wird am 26. Oktober um 19.30 Uhr und am 28. Oktober um 11 Uhr im Pina-Bausch-Saal aufgeführt. Die Ausstellung wird am 10. Oktober um 19 Uhr im Konzertfoyer eröffnet. Sie ist bis zum 28. Oktober jeweils dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr zu sehen. Weitere Informationen gibt es hier.
Fotocollage: Tina Seidenberg