Der syrische Pianist Aeham Ahmad lebte in Jarmuk, als 2011 der Krieg ausbrach. Er schob sein Klavier zwischen Trümmern auf die Straße und spielte für Kinder – und wurde damit bekannt als „der Pianist aus den Trümmern“. Als ein Kind in seinem Beisein beim Musizieren ermordet und sein Instrument zerstört wurde, floh er nach Deutschland, fand Schutz und eine neue Heimat, genauso wie Mitglieder des Zupfensembles „Al Watan“, das aus dem Flüchtlingsprojekt der Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal entstanden ist. Die Bilder vom Krieg, von ihrer zerstörten Heimat werden sie nie vergessen – ähnlich wie jene, die jetzt aus der Ukraine fliehen. Geblieben ist ihnen nicht viel außer der Musik; Musik, die die Grenzen der Kulturen überwindet und Menschen aller Nationen verbindet. Genau darum wird es am 29. Mai 2022 in der Börse (Wolkenburg 100 in Wuppertal, 18.30 Uhr) gehen. Dann wird Aeham Ahmad wieder am Klavier spielen und seine Biografie vorlesen. Das Ensemble „Al Watan“ lässt westliche, türkische, arabische und israelische Lieder zu einer musikalischen Weltreise verschmelzen – so unterschiedlich wie die jungen Mitspieler, die aus Deutschland, der Türkei oder dem Nahen Osten kommen. Mit Nadiia Sheremetieva wird zudem eine ukrainisch-syrische Opernsängerin zu hören sein, die nach dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs Zuflucht in Frankfurt gefunden hat.

Foto: Leon Hohmann