Evertz-Grundstück verkauft

Die Kondor-Wessels-Gruppe hat das Solinger Grundstück gekauft, das seit 1998 Sitz der Evertz-Gruppe ist

Das wurde Anfang August 2020 der Stadtverwaltung Solingen mitgeteilt. Denn die Stadt müsse das private Bauvorhaben mit einem Bebauungsplan flankieren, der in den politischen Gremien beraten und beschlossen werden müsse. Die Stadt ist über die Wirtschaftsförderung zudem Eigentümerin des angrenzenden Omega-Grundstücks, das ein wichtiger Bestandteil des städtebaulichen Entwurfs sei, den Kondor-Wessels im Zuge der Kaufverhandlungen präsentiert habe.

Auf dem Gelände soll ein „modernes, urbanes Stadtquartier“ entstehen, wie es bei der Stadt heißt. Das zeige eine Mischung aus (auch gefördertem) Wohnen, Gewerbe, Gastronomie, Dienstleistungen und einer Kindertagesstätte. Dazwischen gebe es Plätze mit einer hohen Aufenthaltsqualität und Wege die zum Flanieren einladen würden. Die dort sitzende Musikschule, ebenso wie die Volkshochschule, bilden eine gute Ergänzung. Auch die Neubauprojekte der Sparkasse sollen zu einer Belebung der Kölner Straße am Rande der Innenstadt beitragen. Zugleich dient das Neubauprojekt als Verknüpfung der Innenstadt mit dem Südpark.

Die Stadt sieht das auch gleich als Auftakt für die Umsetzung des Projektes „City 2030“. Stadtdirektor Hartmut Hoferichter wird in der Pressemitteilung der Stadt zum Verkauf wie folgt zitiert: „Der Entwurf von Kondor Wessels entspricht den Zielen unseres Ideenwettbewerbs. Der Entwurf sieht zwar anders aus als der damalige Wettbewerbssieger, wir konnten aber damit Investoren interessieren und demonstrieren, was auf der Fläche möglich ist.“

Mit in die Gespräche eingebunden sei auch die neu gegründete Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen GmbH & Co. KG. Die Entwicklung des neuen Stadtquartiers sei entsprechend des Arbeitsprogramms der Gesellschaft ein zentrales Projekt. Die Gesellschaft soll die Koordinatoren-Rolle des Projektes übernehmen, so die Vorstellung der Stadt.

Kondor Wessels ist in der Region nicht unbekannt: In Solingen entwickelt das Unternehmen mit Sitz in Berlin das ehemalige Olbo-Gelände unter dem Namen O-Quartier. In Wuppertal war es unter anderem für die Neubauten am Scharpenacken und an der Ohligsmühle verantwortlich. Und es gibt noch weitere Wurzeln in der Region, die 1980 begannen, als das niederländische Unternehmen die Wessels Remscheid GmbH gründete, um eine Grundlage für das Bauträgergeschäft in Deutschland zu haben. Das Wuppertaler Bauunternehmen Heinrich Gerlich wurde 1996 von einem niederländischen Unternehmen gekauft, das ein Jahr später mit Wessels fusionierte. 2006 wurden alle deutschen Zweige des Unternehmens in Berlin zusammengefasst.