Keine Antwort ist auch eine Antwort. Das jedenfalls dachten wir uns, als wir alle Kandidaten der Oberbürgermeisterwahlen in Solingen und Wuppertal über die unterschiedlichsten Wege angeschrieben haben. Während sich einige sofort meldeten, warten wir bei anderen bis heute auf die Antwort.

Doch schon alleine bei der Suche nach der richtigen Ansprache der Kandidaten haben wir Überraschungen erlebt. So wussten wir zum Beispiel, dass Beate Petersen noch kurz vor knapp auf die Kandidaten-liste gerutscht ist, auf der Internetseite der Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW), für die sie kandidiert, stand davon aber lange Zeit nichts, sodass die Ansprache für uns zu spät war.

Der Solinger Kandidat Hakan Canik hat eine Facebook-Seite eingerichtet, auf der er sich als OB-Kandidat vorstellt. Doch wenn man ihm eine Nachricht über diese Seite schreibt, kommt leider keine Antwort.

Auch die anderen Solinger Kandidaten ohne Parteizugehörigkeit glänzten durch Nichtmelden. Ähnlich sieht es bei dem Wuppertaler Kandidaten Björn Werner aus, der allgemein eher als Spaß-Kandidat wahrgenommen wird. Spaß, zu antworten hatte er offenbar nicht. Zugesagt hatte eigentlich der Solinger CDU-Kandidat, gekommen ist letztendlich allerdings nichts.

Etwas Glück hatten wir bei dem Kandidaten von Pro NRW, der zwar immer noch auf der Liste steht, aber von seiner eigenen Partei aufgrund zu rechter Äußerungen ausgeschlossen wurde. Ihn haben wir dann auch einfach mal nicht angeschrieben.

Bei mir stellt sich wieder die Frage, was man von so Kandidaten halten soll, wenn sie nicht da agieren, wo vor allem junge Wähler sie vermuten. Zwar sind nun alle (wenn auch zum Teil reichlich spät) im Internet vertreten – aber dort nur präsent zu sein, reicht nicht mehr. Man muss auch reagieren. Vielleicht nicht unbedingt bei uns – aber zum Beispiel auf Plattformen wie „Abgeordnetenwatch.de“. Bei den letzten Wahlen haben nur wenige Politiker auf die Fragen, die ihnen dort gestellt wurden, geantwortet…