Was? Nasen? Ja, genau! Denn Nasen – auch Näsling oder Schnabel genannt – sind Fische, die zur Familie der Karpfenfische gehören. Das weiß nur kaum jemand. Um das zu ändern, wurde die Nase zum Fisch des Jahres 2020 erkoren. Charakteristisch und damit auch namengebend ist der stark vorgewölbte und dadurch nasenartig wirkende Oberkiefer. Der Fisch des Jahres wird seit 1984 gekürt, seit 2013 vom Deutschen Angelfischerverband. Hintergrund ist, dass viele Fischarten bedroht sind. Dazu gehört auch die Nase, die dennoch in der Wupper zu finden ist, wie es beim Wupperverband heißt. Denn zwischen Wuppertal und Leverkusen hätten sich die Bestände in den letzten Jahren – parallel zu den Renaturierungsarbeiten des Wupperverbandes – positiv entwickelt. Der Fische stelle hohe Ansprüche an das Gewässer, heißt es beim Wupperverband. Zudem müssen die Flüsse durchgängig barrierefrei sein, denn erwachsene Tiere führen innerhalb des Flusses weite Wanderungen zu Laichplätzen durch. Weil das in deutschen Gewässern vielfach nicht der Fall ist, gilt der Fisch auch als stark gefährdet. Zudem benötigten die Fische eine Vielfalt an Fließgeschwindigkeiten und Gewässertiefen: Für die Eiablage werden lockere Kiesbänke in flachen, rasch fließenden Flussabschnitten bevorzugt. Die frisch geschlüpfte Brut hält sich in strömungsarmen Flachwasserbereichen auf und Jungfische wechseln in rasch fließende Flussabschnitte. Erwachsene Tiere überwintern in ruhigeren Abschnitten. Die Nase ist auch für den Fluss gut, denn durch das „Abweiden“ der Algen an den Steinen erhöht sich die Qualität des Gewässerbettes und stärkt die Selbstreinigungskraft des Flusses.

Foto: Wupperverband