Vom 7. Juni bis zum 6. Juli 2025 ist im Von der Heydt-Museum die Ausstellung „Nachstellung“ zu sehen. 1963 forderte Konrad Lueg, Student an der Kunstakademie Düsseldorf, dass man eine Gruppe gründen sollte. Was er damit meinte, wurde schnell klar: Kurz darauf organisierte er mit Manfred Kuttner, Sigmar Polke und Gerhard Richter eine Ausstellung in einem leerstehenden Ladenlokal, der noch weitere gemeinsame Aktionen folgen sollten. Im Februar 1964 fuhren die 4 Künstler mit einer Auswahl ihrer Bilder zur Galerie Parnass in Wuppertal. Dort stellten sie ihre Werke in den Schnee des Vorgartens, lehnten sie an Gartenzäune und Mauervorsprünge und hängten sie in Büsche und Bäume. Das hatte Erfolg: Lueg, Polke und Richter wurden zur Gruppenausstellung „Neue Realisten“, die im gleichen Jahr eröffnet wurde, eingeladen. Allerdings löste sich die 4er-Gruppe kurz danach auf. In einer filmischen Installation untersucht das heutige Künstlerkollektiv „Konsortium“ die damalige Aktion, die als „Vorgartenausstellung“ in die Kunstgeschichte einging. Lars Breuer, Sebastian Freytag und Guido Münch haben die Aktion anhand von historischen Fotos und Dokumenten rekonstruiert. Daneben beschäftigten sie sich mit den Themen Kooperation und Konkurrenz, Karrierestrategien, individuelle Lebensumstände, Interessen und Entscheidungen sowie den Mechanismen des Kunstbetriebs. Die Ausstellung wurde von der Anna-Polke-Stiftung (2018 von der Sigmar-Polke-Tochter gegründet) initiiert und mit dem Wuppertaler Museum organisiert. Zudem wird sie vom Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung und einer Lehrveranstaltung an der Universität zu Köln begleitet.
Foto: Von der Heydt-Museum