Die Sektkorken haben nicht geknallt, aber immerhin hat man schon einmal mit Wasser angestoßen: Nach 25 Jahren kann Wuppertal erstmals vermelden, in absehbarer Zeit einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Das bedeutet nicht, dass die Stadt keine Schulden mehr hätte, aber sie macht immerhin keine neuen mehr. Und dies, obwohl es nun keine neuen Steuererhöhungen und Einsparungen geben wird, betonen Wuppertals neuer Oberbürgermeister Andreas Mucke und Stadtdirektor Johannes Slawig. Die vom Rat der Stadt Wuppertal in der Vergangenheit beschlossenen Steuererhöhungen  und Einsparungen würden jedoch weiterhin konsequent umgesetzt.

Und auch in Zukunft werde man noch sehr genau auf jeden Cent schauen müssen. Aber, so waren sich Mucke und Slawig einig: Die Trendwende ist geschafft! Nicht erreicht hätte man den Haushaltsausgleich 2017 jedoch, wenn nicht der Stärkungspakt gewesen wäre und angesichts der Flüchtlingsströme Bund und Länder den Kommunen finanzielle Hilfe zusichern. Und dass Hilfen kommen, vor allem auch aus dem Stärkungspakt, habe man in Wuppertal vor allem seinem Vorgänger im Amt des Oberbürgermeisters, Peter Jung, zu verdanken, betonte Mucke noch einmal.

So weit, so gut. Doch der Haushaltsentwurf muss am 14. Dezember 2015 erst einmal vom Rat verabschiedet werden. Die Diskussionen werden also jetzt erst losgehen. So glaubt Slawig, dass sich die einen beschweren werden, weil mit zu spitzem Bleistift gerechnet wurde und durchaus noch Luft für mehr gewesen wäre. Die anderen werden beanstanden, dass die Zahlen zu vage seien, auf die man sich stütze, zum Beispiel was Steuereinnahmen betreffe.

Das hat Wuppertal schon einmal zu spüren bekommen, als ein Unternehmen plötzlich nicht die veranschlagte Höhe der Gewerbesteuer zahlen konnte. Damals hieß die Lösung Haushaltssperre – und das würde auch jetzt wieder so sein. Womit die Frage bleibt, wie viel Puffer so ein Haushalt enthalten muss. Beantworten kann das keiner, ein gefundenes Fressen für die Parteien ist es allemal. In diesem Sinne stoßen wir weiter mit Wasser an und schauen mal, was uns die Zukunft bringt.