Ein Buch als Glücksfall

Es ist nicht nur sehr schön gestaltet, sondern inhaltlich ein Glücksfall: das von Ulrike Schrader herausgegebene Buch „Antworten aus der Emigration. Briefe und andere Quellen jüdischer Flüchtlinge aus Wuppertal in der Sammlung Föhse“

Oberbürgermeister Andreas Mucke bezeichnet das Buch in seinem Grußwort als „bedeutendes Fragment im beschädigten Mosaik der jüdischen Geschichte im Wuppertal“. Doch „Antworten aus der Emigration“ ist für sich selbst genommen ein eigenes Mosaik mit unzähligen Steinchen, die zeigen, was in der Zeit des Nationalsozialismus in Wuppertal passiert ist – und wie weitreichend die Folgen für die jüdische Bevölkerung waren.

Für viele der Betroffenen kam die Initialzündung zu diesem Mosaik recht spät, ande- re Städte waren da weiter. Und deshalb ist es dem Lehrer, Schulrektor und Stadtrat Ulrich Föhse (1944 bis 2012) heute eigentlich noch höher anzurechnen, dass er sich Anfang der 1980er Jahre aufmachte, um ehemalige Wuppertaler zu suchen – er tat das nämlich als Privatmensch, ohne städtischen Auftrag. Ausschlaggebend für ihn sei die US-amerikanische Fernsehserie „Holocaust“ gewesen, heißt es in der Einleitung.

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