Die Wuppertaler SPD und viele andere trauern um Rudolf Dressler, den ehemaligen Vorsitzenden der Partei, der nach Parteiangabe „plötzlich und unerwartet“ im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Von 1980 bis 2000 vertrat der Politiker als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter den Wahlkreis Wuppertal-West. Er war parlamentarischer Staatssekretär in der Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut Schmidt und später langjähriger stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

Dabei trat er vor allem für Arbeitnehmerinteressen in Fragen des Arbeitsmarktes, der Renten- und Gesundheitspolitik ein. Das kam nicht von ungefähr, war Dressler als Drucker in der Gewerkschaft Druck und Papier (heute Verdi) und als Betriebsratsvorsitzender aktiv. Daneben stand er auch 16 Jahre an der Spitze der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der SPD. Für seine Verdienste um Wuppertal wurde Dressler im Jahr 2000 mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet.

Dressler sei „kein Mann der leisen Töne“ gewesen, heißt es im Nachruf der SPD Wuppertal. Dabei habe er sich als Stimme jener verstanden, die im politischen System keine Stimme hätten. So habe er zum Beispiel immer versucht, Sozialkürzungen zu verhindern oder zumindest abzumildern.

Er habe jenseits politischer Differenzen seine Gegner immer mit Respekt behandelt und den Menschen gesehen, wie unter anderem die Freundschaft zum CDU-Sozialpolitiker Norbert Blüm gezeigt habe. Der Politiker galt zudem als verlässlicher Freund und Kenner Israels und vertrat von 2000 bis 2005 als Botschafter die Bundesrepublik in Tel Aviv.

Foto: SPD Bundestagsfraktion