Vor genau einem Jahr in der Ausgabe 09.2021 zeigte das Titelbild der Bergischen Blätter eine Hochwasser-Szene von 1890. Anlass war das Hochwasser im Juli 2021. Diesmal zeigen wir ein Bild der Wupper-Talsperre in Zeiten der Trockenheit. Mit beidem hat der Wupperverband zu kämpfen – und versucht den Spagat zwischen Hochwasser und Dürre zu meistern.

Nach den Überschwemmungen gab es viel Kritik an dem Verband. Ein Gutachten wurde erstellt, ob die Mitarbeitenden im Dauerregen richtig gehandelt haben, und es wurde von anderer Seite Anzeige erstattet, dass genau dies nicht der Fall gewesen sei. Das Gutachten ist inzwischen da und die Staatsanwaltschaft Wuppertal will kein Verfahren anstrengen. Ist nun alles gut?

Wahrscheinlich nicht, denn es gibt noch viele Menschen im Bergischen Land, die mit den Nachwirkungen des Hochwassers zu kämpfen haben. Aber es war für viele auch eine Initialzündung, neues zu bewegen. Auf dem Weg ist zum Beispiel ein Antrag auf Förderung eines verbesserten Hochwasserwarnsystems. Und auch der Wupperverband arbeitet an Verbesserungen, die sich unter anderem aus dem Gutachten ergeben.

Aber das Problem kann damit nicht behoben werden. Denn dieses Jahr zeigt uns der Klimawandel, dass er auch lange Trockenzeiten mit sich bringt – und das führt wiederum zu ganz anderen Problemen.

Alle sollten jetzt selbst aktiv werden. Was man zum Beispiel in Sachen Textilien dazu wissen sollte, zeigt uns die Faire Woche. Aber nicht nur in Sachen Modekonsum kann man viel machen. Mobilität und Ernährung spielen ebenfalls eine große Rolle. Wenn das auch nicht die Schwerpunktthemen der diesjährigen Fairen Woche sind, kann man sich bei den Veranstaltern aber auch darüber informieren.

Das mögen nur kleine Schritte sein, aber wer damit den Anfang gemacht hat, denkt meist auch über weitere Schritte nach. Und genau darum geht es.

Silke Nasemann

Titelbild BB 09.2021

Bergische Blätter 09.2021, Hochwasser in Wuppertal 1890

Titelbild BB 09.2022

Bergische Blätter 09.2022