Zeit für Jazz

Die 29. Jazztage finden vom 28. Mai bis 1. Juni 2025 statt

Titelgebend für die 29. Ausgabe des Festivals Hildener Jazztage ist ein Jazzblues von Charlie Parker und Miles Davis. Peter Baumgärtner, künstlerischer Leiter  und selbst Musiker, erklärt: „‘Now’s the Time‘ wurde auf der legendären Koko-Session im Dezember 1945 aufgenommen und avancierte schnell zu einer in der Bebop-Szene populären Jamsession-Nummer. Wir finden, der Titel ist ein passendes Leitmotiv für die diesjährige Ausgabe der Hildener Jazztage. Now‘s the time – for Jazz!“ 

Eröffnet wird das Festival am 28. Mai im Kunstraum Gewerbepark Süd (Hofstraße 64, 20 Uhr). Dort spielt das Lisa-Wulff-Quartett zeitgenössischen Jazz in klassischer Quartett-Besetzung. Mit dabei sind Adrian Hanack, Silvan Strauss und Frank Chastenier.

Der 29. Mai beginnt mit dem „QQ Jazz Day“ im QQTec (Forststraße 73, 17 Uhr) mit Jermaine Landsberger. Er ist ein musikalischer Weltbürger und einer der innovativsten Pianisten der europäischen Gypsy-Jazz-Szene. Sein aktuelles Trio-Programm stellt er mit William Brunard und Raphael Pannier aus der Pariser Jazz-Szene vor.

Ab 18.30 Uhr spielt das Duo Magnolia, das in eine Welt entführt, in der moderner Jazz, erzählerische Texte und Improvisationen in einem Dialog verschmelzen. Die Kölner Sängerin Anne Hartkamp und der Düsseldorfer Gitarrist Philipp van Endert beweisen mit ihrem tiefen, intuitiven Zusammenspiel, dass Musik mehr ist als nur Töne.

Den Abschluss des „QQ Jazz Day“ (20 Uhr) macht das Oli-Bott-Quartett. Oft nur einzelne Zeilen sind der Ausgangspunkt für improvisierte Erzählungen, in denen 4 Musiker mit großer Spielfreude Form und Arrangements der Stücke immer wieder neu gestalten. Die 4 sind John-Dennis Renken, Oli Bott, Oliver Potratz und Sebastian Merk.

Am 30. Mai ist die Stadthalle (Fritz-Gressard-Platz 1 ab 19.30 Uhr) der „place to be“: Das Quintett um den New Yorker Ausnahme-Pianisten Dave Kikoski und den deutschen Saxofonisten Reiner Witzel feierte im Frühjahr 2024 im Essener Grillo-Theater eine vielbeachtete Premiere. Die Band vereint namhafte Musiker wie Alex Sipiagin, Makar Novikov und Tobias Frohnhöfer.

Ab 20.15 Uhr kommt das Simon-Oslender-Trio auf die Bühne. Oslender begeistert mit seinem Trio durch eingängige Eigenkompositionen und energiegeladene Improvisationen. Zusammen mit Bass-Legende Claus Fischer und dem niederländischen Schlagzeuger Jérôme Cardynaals bildet er eine dynamische und kreative Einheit. 

Um 22.15 Uhr geht es mit dem Xaver-Fischer-Trio weiter in die „Blue Note Bar“ des Hotels am Stadtpark (Klotzstraße 22). Das Trio wurde mit seiner Mischung aus Jazz, Pop und Elektro schnell europaweit bekannt. In der aktuellen Besetzung mit Krischan Frehse und Hendrik Smock widmet es sich der spontanen freien Improvisation und verarbeitet dabei sämtliche Stilistiken der Popmusik.

Am 31. Mai geht es in der Stadthalle weiter (19.30 Uhr). Dann kommt das Motion Trio aus Polen zu den Jazztagen. Es überrascht und bricht alle Konventionen des Akkordeonspiels. In ihrer Performance verwenden die Musiker nicht nur traditionelle Spieltechniken, sondern auch neue und originelle Mittel der Klangerzeugung sowie akustische und Schlagzeugeffekte – und das alles ohne den Einsatz von Elektronik.

Ab 21 Uhr werden Julian und Roman Wasserfuhr für einen „Safe Place“ sorgen, wie ihr Programm heißt. Seit ihrem Debüt haben sie sich zu festen Größen der deutschen Jazzszene etabliert und internationale Anerkennung erlangt. In Zusammenarbeit mit dem Cellisten Jörg Brinkmann schufen die Brüder ein Album, das lebendig und zutiefst bewegend ist.

Am späten Abend (22.15 Uhr) spielt der Düsseldorfer Jazzpianist Sebastian Gahler „Electric Stories“, eine spannende Mischung aus Elektro-, Funk- und Fusion-Jazz der 1960er- und 70er-Jahre.

Am 1. Juni heißt es wieder „Jazz im Park“ im Haus Horst (Horster Allee 12-22, 14.30 Uhr). Das Quartett Antigua verbindet europäischen Gypsy-Jazz mit lateinamerikanischen Klängen. Die Songs in Deutsch, Portugiesisch, Englisch und Spanisch behandeln zeitlose, menschliche Themen. Dabei überwinden sie Generationen- und Ländergrenzen. Die Band um Elsa Johanna Mohr, die 2023 den Neuen Deutschen Jazzpreis gewann, kombiniert Retro-Charme mit moderner Frische.

Um 16 Uhr folgt Inga Lühning mit ihrem Programm „Daughters & Sons“. Die Sängerin, bekannt durch ihre Zusammenarbeit mit den Fantastischen Vier, zeigt ihre ganze kreative Bandbreite mit Stücken voller Emotion, die von Jazz, Pop- und Singer-Songwriter-Einflüssen geprägt sind.

Ab 17.30 Uhr spielt zum Abschluss des Festivals das Jugend-Jazz-Orchester Nordrhein-Westfalen (JJO NRW) auf, das 2025 sein 50-jähriges Bestehen feiert. Gegründet 1975 als erstes Ensemble seiner Art in Deutschland, hat es sich zu einem wichtigen Förderprojekt für junge Musiker entwickelt.

Foto: Jacek Pormba (Motion Trio)