Die Sommerferien stehen bevor, die Fußball-Europameisterschaft und gutes Wetter haben dafür gesorgt, dass wieder eine Art Normalität eingekehrt ist und auch die Maskenpflicht wurde hier und da schon aufgehoben. Doch wie fühlen wir uns dabei?

Ich persönlich fühle mich in manchen Situationen mit der Maske noch deutlich sicherer als ohne. Bei mir hat sie in der Tat einen Gewöhnungseffekt entwickelt. Und mit Blick auf asiatische Staaten kann ich mir gut vorstellen, dass sie uns in gewissen Situationen erhalten bleibt, wenn dies auch eine freiwillige Entscheidung sein sollte.

Zudem ist es für mich eine Frage der Solidarität, in gewissen Situationen weiterhin Maske zu tragen. Denn es gibt noch viele, die unfreiwillig nicht geimpft werden konnten, weil sie bis zum 7. Juni weder in einer Prioritätengruppe waren noch das entsprechende Alter erreicht haben. Bei vielen Impfstellen fallen sie weiterhin durchs Raster, weil diese die Priorisierung so lange weiterverfolgen, bis tatsächlich Impfstoff für alle da ist. Das ist aus meiner Sicht auch eine gute Vorgehensweise, die uns aber allen bewusst sein sollte – vor allem den „Impfvordränglern“, die für eine Urlaubsreise gerne mal die Ellenbogen ausgefahren haben.

Und auch die Frage der Impfung für Kinder und Jugendliche ist noch nicht geklärt. Die Ständige Impfkommission (Stiko) geht nach der Auswertung der derzeit zur Verfügung stehenden Studien davon aus, dass es nur für jene sinnvoll ist, sich impfen zu lassen, wenn sie selbst bei einer Covid-19-Erkrankung ein erhöhtes Risiko tragen – oder aber Angehörige, mit denen sie zusammenleben. Die Stiko sagt aber auch, dass sich das durchaus ändern könnte, wenn mehr Studien zur Verfügung stehen. Darauf sollten wir hören, denn es handelt sich hierbei nicht um willkürliche Meinungsänderungen.

Sie sehen: Wir sind noch nicht durch! Aber in den Sommerferien sollten wir – jeder auf seine Weise – erst einmal die jetzigen Lockerungen genießen!

Silke Nasemann