Die Geheimnisse von Beyenburg

Beyenburg zählt ganz sicherlich zu den pittoresken Ecken Wuppertals, mit zahllosen sehenswerten Gebäuden und Winkeln – manche davon ganz offensichtlich, andere verborgen und andere, leider, bereits verschwunden und vergessen

Verschwunden ist zum Beispiel die Keimzelle Beyenburgs, das Steinhaus, nach dem heute noch ein Ortsteil benannt ist. Das „Steinhaus“ war ein mittelalterlicher Wehrturm mit Nebengebäude und wird 1189 in einer Pfandurkunde erwähnt. Neben dem Turm stand wohl auch eine Kapelle – aber von beidem ist heute nichts mehr erhalten.

Noch 1894 ist von einem an „der Beyenburger Brücke am Brauhause eingemauer[ten] Stein von der 1811 abgebrochenen Kapelle zu Steinhaus mit der Inschrift: ANNO DOMINI MCCCCCLXXII 6. SEPTEMBRIS“ die Rede, auch er heute nicht mehr auffindbar. Ein Jahr später weist die „Monatsschrift des Bergischen Geschichtsvereins“ auf eine Inschrift von der Turmburg hin, die „an einem Gebäude zu Beyenburg eingemauert“ sei, mit einem Steinmetzzeichen, das fast „übereinstimmend mit einem Zeichen am Münster zu Ulm“ sei. Leider gibt es dazu keine näheren Ortsangaben.

Verschwunden ist auch die Beyenburg im Ort, 1336 als Byenburg erstmals erwähnt und 1646 im 30-jährigen Krieg zerstört, der Amtssitz des bergischen Amtes Beyenburg. An diese Burg erinnert der Straßenname Freiheit, der auf die Burgfreiheit hinweist: Häuser in der Umgebung einer Burg hatten besondere Rechte (sie waren von Abgaben befreit, mussten aber Dienstleistungen erbringen). Von der Beyenburg stehen nur noch ein paar wenige hohe Stützmauern am Ufer des Stausees, die seit 22. November 2004 als Bodendenkmal eingetragen sind.

Foto: Ulrich Magin

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