Erika Scharon, Tochter des jüdischen Textilkaufmanns Arthur Inow und seiner Frau Julie Wolfsheimer, wurde 1920 in Elberfeld geboren. Die Familie lebte in der Elberfelder Südstadt und hatte ihre Kleiderstoff-Großhandlung am Kolk. Die Familie war nicht besonders religiös, engagierte sich jedoch in der jüdischen Gemeinde. Über den Elberfelder Jugendrabbiner Alfred Philipp bekam Erika Inow Kontakt zur zionistischen Bewegung. Philipp selbst unterrichtete junge Menschen in seiner Wohnung in hebräischer und jüdischer Geschichte. Inow kam in ein Ausbildungslager für die „Jugend-Alija“, um sich auf die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten. Sie wanderte 1936 dann tatsächlich über Marseille nach Israel aus – mit 16 Jahren. Ihre Eltern und ihr Bruder konnten ebenfalls noch rechtzeitig vor den Nationalsozialisten nach England fliehen. Mit ihrem Mann Rudi Scharon kam sie immer mal wieder nach Wuppertal zurück. Am 26. Oktober 2018 ist sie in Israel gestorben. In der Dauerausstellung der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal wird sie jedoch auch künftig vertreten sein.

Foto: SammlungBegegnungsstätte Alte Synagoge