Es ist schon bezeichnend: 54 Prozent der befragten Einzelhändler einer Studie der Commerzbank
in Deutschland wollen kein kontaktloses Bezahlen in ihren Läden möglich machen. Dabei muss man nur eine Giro-Karte oder ein Smartphone auf ein entsprechendes Gerät halten – und sofort wird der Betrag vom Konto abgebucht.

Nun könnte man anmerken, dass die Anschaffung solcher Systeme teuer ist, das Ganze nicht sicher genug erscheint und so weiter. Tatsache ist aber, dass man damit immer mehr Menschen dazu treibt, den Online-Handel zu wählen. Denn gerade beim Branchen-Riesen kann man seinen Einkauf mit einem Bezahl-Klick erledigen.

Es gibt immer mehr Menschen, die wichtige Dinge im Smartphone haben – Bezahlsysteme eingeschlossen. Da kann man gut und gerne auf eine Geldbörse mit Kleingeld und zahlreichen Karten verzichten. Das mag man verwerflich finden – ändern wird man das aber nicht mehr können, vor allem bei den nächsten Generationen.

Dazu passt, dass vielleicht gerade einmal die Hälfte der Einzelhändler ihre Waren auch online anbietet. Überraschend ist, dass es nur sechs Prozent in Wuppertal sind, die es außerhalb des eigenen Onlineshops und der großen wie Amazon und Ebay auf einer lokalen Plattform tun. Denn genau dafür hat „Online City Wuppertal“ so lange – und auch sehr gut – gekämpft. Bundesweit machen das laut Umfrage immerhin 14 Prozent. Doch schon bei der Einführung von Online-City hatten sich die Macher hinter vorgehaltener Hand darüber beklagt, dass viel zu viele Händler in Wuppertal noch in der Vergangenheit leben. Wer nicht so dachte, konnte mit der Plattform ganz neue Kundenkanäle erobern.

Für alle anderen gilt: So wird das nichts mit der Digitalisierung. Dies mag vielleicht noch für die jetzige Einkaufsgeneration reichen, aber die neue wird genau diese Läden gar nicht mehr kennenlernen (wollen). Und das sind Amazon und Co. dann nun wirklich nicht schuld…

Silke Nasemann