Das 6. Skizzenbuch
Ein Kunstschatz konnte durch die Kooperation mehrerer Kulturinstitutionen angekauft werden
Das „Karlsruher Skizzenbuch“ von Caspar David Friedrich (1774 bis 1840) bleibt in Deutschland. Das teilten die Klassik-Stiftung Weimar, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit, die das Buch mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst-von-Siemens-Kulturstiftung ankaufen konnten.
Anhand des Skizzenbuchs könne man den Schaffensprozess und die Entstehung der Bilder von Friedrich nachvollziehen. Genutzt wurde es von ihm zwischen April und Juni 1804 für Zeichnungen, die in der Umgebung Dresdens entstanden sind, heißt es in einer Pressemitteilung der beteiligten Institutionen.
Das Buch wäre beinahe verloren gegangen, denn es wurde bei einer Auktion versteigert und hatte schon einen Bieter, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Von den ehemals mehr als 20 Skizzenbüchern sind sowieso nur 6 erhalten geblieben. 4 bewahrt das Nationalmuseum in Oslo auf, eins ist im Kupferstich-Kabinett in Dresden zu finden. Das 6., jetzt erworbene Buch befand sich zuvor in Privatbesitz.
Zu sehen war das Skizzenbuch zuletzt in Berlin bevor es derzeit in der Dresdner Ausstellung „Wo alles begann“ und danach in Weimar in der Ausstellung „Caspar David Friedrich, Goethe und die Romantik in Weimar“ zu sehen ist. Auch in Zukunft werden die 3 Museen – das Staatliche Museum in Berlin, die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden und das Schiller-Museum in Weimar – das Buch im Wechsel präsentieren.
Friedrich, der als bedeutendster Maler der Romantik gilt, wurde in seinem 250. Geburtsjahr 2024 mit vielen Ausstellungen bedacht. Das gilt auch für die beiden oben genannten Ausstellungen in Dresden und Weimar. „Wo alles begann“ ist noch bis zum 17. November im Residenzschloss zu sehen – inklusive des Skizzenbuchs. Ab dem 22. November wandert es nach Weimar ins Schiller-Museum, wo die Ausstellung bis zum 2. März 2025 zu sehen ist.
In letzterer soll gezeigt werden, dass Friedrichs Karriere in Weimar begonnen hat und durchaus auch einen Bezug zu Johann Wolfgang von Goethe hatte. Neben Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken von Caspar David Friedrich und Goethe werden Werke weiterer Künstlerinnen und Künstler der Romantik gezeigt, darunter Caroline Bardua, Carl Gustav Carus, Georg Friedrich Kersting, Philipp Otto Runge und Louise Seidler. Im Dresdner Albertinum werden dagegen die Landschaften Friedrichs solchen aus der Gemäldegalerie Alte Meister, etwa von Jakob Riusdael, gegenübergestellt.
Foto: Stiftung Preußischer Kulturbesitz/Liesa Johannssen/Photothek.de