In Deutschland kann jeder 8. Erwachsene nur eingeschränkt oder überhaupt nicht lesen und schreiben. Das sind rund 6,2 Millionen deutsch sprechende Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, hat eine Studie der Universität Hamburg aus dem Jahr 2018 ergeben. Das zu ändern hat sich das Nachbarschaftsheim Wuppertal auf die Fahnen geschrieben.
So gibt es seit Ende Januar 2025 in dem Treffpunkt am Platz der Republik einen neuen Lerntreff für Menschen, die gerne besser lesen und schreiben lernen wollen. Er findet jeweils mittwochs von 9.30 bis 12.30 Uhr statt – und bietet auch die Möglichkeit zur Kinderbetreuung. Das Angebot ist kostenfrei und ohne Anmeldung möglich.
Vor allem in der Arbeitswelt steigen die Anforderungen für Erwachsene mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Dabei sind es mit 58 Prozent mehr betroffene Männer als Frauen, fast 53 Prozent von ihnen sind Deutsche, die überwiegend zwischen 36 und 55 Jahre alt sind. Überraschend: 62 Prozent von ihnen sind erwerbstätig, wie es in der Studie der Uni Hamburg weiter heißt. Sie arbeiten überwiegend als Hilfskräfte in der Nahrungsmittelzubereitung sowie als Reinigungspersonal und Bedienerinnen und Bediener von Maschinen.
Das Geld für die Maßnahme stammt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, das sowohl Geld für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben gegen den Analphabetismus unterstützen als auch Angebote für die Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener einsetzt. Insgesamt stehen dafür 180 Millionen Euro bis 2026 zur Verfügung.