Vollständig eröffnet

Mit der Eröffnung des Ostflügels ist das Humboldt-Forum in Berlin nun vollständig eröffnet

Mehr als 16.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, über 40 Ausstellungsmodule und rund 20.000 Exponate bietet das Humboldt-Forum in Berlin seit September 2022, nachdem bereits 2021 zunächst der Westflügel eröffnet wurde. Untergebracht sind darin das Ethnologische Museum, das Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin und die Stiftung Humboldt-Forum im Berliner Schloss.

Inhaltlich geht es um die Kulturen Afrikas, Amerikas, Asiens und Ozeaniens. „Die Spannbreite der neuen Präsentationen reicht von der Sammeltätigkeit des norwegischen Forschungsreisenden Johan Adrian Jacobsen an der Westküste Kanadas und den indigenen Perspektiven auf die Objekte in Berlin bis hin zum Leben der Dinge in der Amazonasregion“, heißt es in der Pressemitteilung zur vollständigen Eröffnung.

Zu sehen sind zum Bespiel ein traditionelles Versammlungshaus aus Palau, ein fidschianisches Doppelrumpfboot, monumentale Stelen aus dem heutigen Guatemala, historische Abgüsse der Reliefs der Tempelanlage Angkor Wat, religiöse Architektur der nördlichen Seidenstraße und eine Rekonstruktion der begehbaren buddhistischen „Höhle der Ringtragenden Tauben“.

Ein Ausstellungsbereich ist der „globalen Diversität des Islam“ gewidmet. Dort ist neben anderen Exponaten ein Derwisch-Mantel aus dem 19. Jahrhundert zu sehen. Eine Vitrine hat die Moschee-Gemeinde in Berlin gestaltet. Gezeigt werden soll die Diversität und Pluralität im Islam aus Perspektive liberaler Muslime, wird ein Vertreter der Gemeinde zitiert.

Besonderheiten

2 Räume zeigen historische Werke aus Nigeria, die zwar an das Land zurückgegeben wurden, nun aber in Teilen als Dauerleihgaben ausgestellt werden können. Ihnen wird zeitgenössische Kunst aus dem heutigen Nigeria gegenübergestellt. Dieser Bereich wurde gemeinsam mit Partnern aus dem afrikanischen Land konzipiert und soll in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden.

Erzählt wird die Geschichte des Königreichs Benin, das heute ein Teil Nigerias ist. Dabei nehmen die „Benin-Bronzen“ eine besondere Stellung ein, weil sie von britischen Truppen, die das Königreich 1897 erobert hatten, aus dem königlichen Palast gestohlen wurden. In London wurden einige von ihnen verkauft, andere blieben in Nigeria und wurden von dort aus von den Kolonialmächten weiterverkauft. So kamen über 500 Bronzen auch ins Berliner Museum.

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