Schätze der Zukunft
Im Futurium in Berlin gibt es eine neue Dauerausstellung, die unter dem Titel „Rohstoffe. Schätze der Zukunft“ steht
Das Themenjahr 2024 des Futuriums steht unter dem Titel „Schätze der Zukunft“, das im Mai mit der dazugehörenden neuen Dauerausstellung eröffnet wurde. Inhaltlich dreht sich dabei alles um die Frage, wie der große Rohstoffbedarf in den Industrienationen besser in den Griff zu bekommen ist.
Eine Welt ohne Rohstoffe sei zwar nicht vorstellbar, aber weiter wie bisher gehe es eben auch nicht, weil Klimawandel und der Verlust an Biodiversität nicht mehr wegzudiskutieren sei. Und am Ende gefährde man damit nicht nur die Länder, in denen die Rohstoffe gewonnen werden, sondern auch unsere Lebensgrundlagen, so die Aussage zur neuen Dauerausstellung.
Wie hoch der Verbrauch ist, zeige jährlich der Erdüberlastungstag: Würden alle Länder mit Rohstoffen so umgehen wie wir, wären 2024 am 4. Mai alle Ressourcen für das Jahr aufgebraucht. Das gilt mehr oder weniger für alle Industrieländer. Eine Lösung ist die Kreislaufwirtschaft, die im Bergischen Land mit Circular Valley bereits eine Heimat gefunden hat.
Ebenso wie in der Rhein-Ruhr-Region mit der Mitte Wuppertal geht es im Futurium nicht nur um das Aufzeigen von Problemen, sondern um mehr: Im Futurium-Lab(or) werden Lösungsansätze vorgestellt, wie man den Verbrauch nachhaltiger gestalten kann.
Doch davor steht meist das fehlende Wissen, woher unsere Rohstoffe eigentlich kommen. Das wird in 6 Beispielen aus 6 Regionen mit Hintergründen zum Abbau und Handel gezeigt. Spielerisch kann man selbst ausprobieren, wie Arbeitsbedingungen und der Umweltschutz verbessert sowie Gewinne fairer verteilt werden können. Im Spielverlauf werde jedoch deutlich, dass das gar nicht so einfach ist, heißt es im Futurium.
Überhaupt darf viel gespielt und ausprobiert werden, etwa was hinter den 5 „R“ steht: Am Beispiel des Smartphones wird gezeigt, wie sich aus der linearen Wirtschaft, die auf immer neue Rohstoffe setzt, eine Kreislaufwirtschaft entwickeln kann. Daneben gibt es Beispiele für Materialien, die nachhaltiger sind, etwa Verpackungen aus Bananenfasern und Lederalternativen aus Orangenschalen.
Im Haus selbst wird ebenfalls auf Kreislaufwirtschaft gesetzt: Die seit 2019 genutzte Kugelbahn wurde nach Prinzipien der Nachhaltigkeit zu einem Rohstoffkreislauf umgebaut, wobei so viel Material wie möglich erhalten und ansonsten auf recycelte Rohstoffe zurückgegriffen worden sei, wie es im Museum heißt.
Aufgeteilt ist die neue Dauerausstellung in die Bereiche Mensch, Natur und Technik, wobei sowohl verschiedene Zukunftsoptionen als auch umstrittene Fragestellungen aufgezeigt werden. Insgesamt werde damit versucht, die Grenzen zwischen einem klassischen Museum und einem wissenschaftlichen Zentrum aufzubrechen.
Das Haus am Alexanderufer 2, und damit direkt am Hauptbahnhof gelegen, ist freitags bis montags von 10 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Futurium// Das Futurium bezeichnet sich selbst als „Haus der Zukünfte“, in dem die Frage gestellt wird, wie wir leben wollen. Dabei geht es sowohl um Informationen als auch Diskussionen und das Ausprobieren eigener Ideen. Besucherinnen und Besucher sollen ermutigt werden, sich mit der Zukunft auseinanderzusetzen und diese mitzugestalten. Das Haus wurde im September 2019 eröffnet und soll als Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft fungieren. Mehr dazu gibt es im Internet sowie bei sozialen Netzwerken. Gesellschafter sind neben dem Bundesministerium für Bildung und Forschung Stiftungen, Akademien und Forschungseinrichtungen sowie die Wirtschaft.