Wer steht zur Wahl?

Das bergische Städtedreieck ist in 2 Wahlkreise eingeteilt: Wuppertal I und Solingen-Remscheid-Wuppertal II

Wenn am 26. September 2021 der 20. Bundestag gewählt wird, stehen auch wieder Bewerber aus Wuppertal, Solingen und Remscheid bereit. Aufgeteilt sind sie in die Wahlkreise 102 und 103. Ersterer umfasst einen Großteil von Wuppertal, der 2. Solingen und Remscheid sowie die Wuppertaler Stadtteile Cronenberg und Ronsdorf.

Zugelassen wurden für beide Wahlkreise jeweils 11 Bewerberinnen und Bewerber. Jüngster Bewerber für den Wahlkreis 102 (Wuppertal I) ist Lars Herbold (Jahrgang 2001), der für die Partei Volt Deutschland antritt. Dahinter verbirgt sich auch eine der jüngsten Parteien, die 2017 aufgrund des Brexits von einem Italiener, einer Französin und einem Deutschen gegründet wurde. Die Partei ist in 29 Ländern aktiv und steht vor allem für ein Europa mit mehr Einheitlichkeit und Handlungsstärke.

Ebenfalls neu ist die Basisdemokratische Partei Deutschland (Die Basis), für die Alexander Grefrath antritt. Sie wurde 2020 im Umfeld der Proteste gegen Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gegründet und steht der Querdenker-Szene nahe. Ihre Politik gliedert die Partei in „die 4 Säulen Freiheit, Machtbegrenzung, Achtsamkeit und Schwarmintelligenz“.

Ebenfalls neuer sind die Freien Wähler, quasi der Dachverband von Wählergemeinschaften, wozu im Wahlkreis 102 die Wählergemeinschaft für Wuppertal gehört. Henrik Dahlmann, der nun als Kandidat für den Bundestag antritt, wurde bereits im vergangenen Jahr als Oberbürgermeisterkandidat seiner Partei aufgestellt.

Bekannt sein dürften die anderen Parteien. Zu den kleineren zählt die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD), für die Nuran Cakmakli-Kraft aus Gelsenkirchen antritt. Für Die Partei, eigentlich Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, die als „Spaßpartei“ verschrien ist, tritt der Remscheider Thomas Hofmann an. Für die Alternative für Deutschland (AfD) kandidiert Martin Liedtke-Bentlage.

Für Die Linke will Till Sörensen-Siebel in den Bundestag, für die Christlich-Demokratische Union (CDU) Caroline Lünenschloss – beide mit den Jahrgängen 1996 und 1993 die jüngsten Bewerber der etablierten Parteien. Lünenschloss ist Fraktionsvorsitzende der CDU im Rat der Stadt Wuppertal.

Bündnis 90/Die Grünen vertritt Anja Liebert, die bis 2020 im Rat der Stadt Wuppertal saß. Helge Lindh (Sozialdemokratische Partei Deutschlands, SPD) und Manfred Todtenhausen (Freie Demokratische Partei, FDP) sind beide bereits im Bundestag vertreten und möchten wiedergewählt werden.

Das gilt auch für den Wuppertaler Jürgen Hardt (CDU), der ebenfalls bereits Bundestagsabgeordneter ist und für den Wahlkreis 103 erneut antritt. Für die SPD tritt der Solinger Ingo Schäfer an, der schon 2017 zur Bundestagswahl aufgestellt wurde. Für die FDP wurde Solingens Kreisvorsitzender Robert Josef Weindl gewählt. Bündnis 90/Die Grünen vertritt Silvia Vaeckenstedt, Kreisverbandssprecherin der Solinger Grünen.

Die beiden jüngsten Kandidaten des Wahlkreises 103 sind die Solingerin Judith Röder (Jahrgang 1993) für Die Partei, und der Essener Mohamad Shoan Vaisi (Jahrgang 1990) für Die Linke. Letzterer flüchte 2011 als politisch aktiver Kurde aus dem Iran nach Deutschland.

Für die Freien Wähler (Bürgergemeinschaft für Solingen) tritt der Solinger Jan Klein an, für die MLPD der Solinger Hans Christoph Gärtner und für Die Basis der Solinger Volker Dörner. Unter dem Parteinamen Ehrensache tritt Peter Kramer an, der Mitglied der Bürgergemeinschaft für Solingen war, für die AfD Frederick Kühne, der früher für die CDU im Rat der Stadt Solingen saß.

Wahlhilfepakete// Für die kommende Bundestagswahl am 26. September 2021 gibt es die Möglichkeit, dass blinde und sehbehinderte Wählende in Nordrhein-Westfalen Wahlhilfepakete bekommen, mithilfe derer sie die Stimmzettel selbstständig ausfüllen können. Erstmalig gibt es dabei die Möglichkeit, dass die Inhalte der Stimmzettel über eine Telefonansage oder im Internet zur Verfügung gestellte Ansagen vorgelesen werden. In den Wahlhilfepaketen befinden sich jeweils eine Wahlschablone, eine akustische Gebrauchsanweisung auf CD und die Weiterleitung zu dem telefonischen Ansagedienst. Die Stimmzettel, die eine abgeschnittene Ecke zur Orientierung haben, können dann in eine mit Löchern versehene Mappe gelegt werden. Diese Löcher sind in Großdruck und Punktschrift nummeriert und die Wählenden können über die Ansagen das entsprechende Kreuz in das jeweilige Loch setzen. Organisiert werden die Herstellung und Verteilung dieser Pakete, sowie der telefonische Ansagedienst von der Arbeitsgemeinschaft der Blinden- und Sehbehindertenvereine in Nordrhein-Westfalen (BSVNRW). Die Anrufer können sich unter Eingabe der Wahlkreisnummer, die auf der Wahlbenachrichtigung steht, unter der Rufnummer 0800/00096710 den Stimmzettel vorlesen lassen. Über das Handy geht das auch direkt in der Wahlkabine. Für Wahlberechtigte mit Sehverlust ist die Wahlhilfe kostenlos und wird vom Bundesministerium des Inneren finanziert. Menschen, die in den örtlichen Bezirksgruppen und Mitgliedsvereinen der BSVNRW organisiert sind, erhalten diese Wahlhilfen automatisch. Andere können diese bei der Landesgeschäftsstelle telefonisch unter 02159/96550 anfordern.

Foto: Bergische Blätter