Am Ende nur Krümel

Neugliederung der Gemeinden vor 50 Jahren beschlossen: „Wir wollten auf keinen Fall zu Wuppertal gehören“

Vor genau 50 Jahren kochte die Stimmung in so mancher Ratssitzung, Bürgerversammlung und Stammtischrunde über. In ganz Nordrhein-Westfalen wurde über eine Neugliederung der Gemeinden diskutiert, die 1974 Zug um Zug durch Landesgesetze beschlossen und ab dem 1. Januar 1975 gültig werden sollte.

Interessanterweise sind die damaligen Einschnitte besonders im Ruhrgebiet spürbar geblieben. In Wattenscheid haben viele noch heute Probleme damit, nicht mehr eigenständig, sondern „nur“ ein Stadtteil von Bochum zu sein. Und Wanne-Eickel entschied sich damals dafür, lieber aufgeteilt nach Herne zu kommen, als Bochum zugeschlagen zu werden. So lesen wir das noch heute fremd wirkende „Herne-Wanne“ und „Herne-Eickel“ auf den Autobahnschildern, als Auswirkungen des „Ruhrgebiets-Gesetzes“ von 1974.

Doch wie sah es damals im Bergischen Land aus? Rückblickend betrachtet, fiel das für die bergische Region geltende „Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Mönchengladbach/Düsseldorf/Wuppertal“, kurz „Düsseldorf-Gesetz“, wenig spektakulär aus. Zudem scheinen die ursprünglichen Zuordnungen schneller aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden zu sein. Wer weiß denn heute noch, dass der Dönberg einmal zu Neviges und nicht zu Wuppertal gehörte? Inzwischen ist der Stadtteil um etwa 2.000 Einwohner gewachsen.

Text und Foto: Lutz Meyer-Pächtel (Solingen-Burg, bis 1974 eigenständig)

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