Die beiden Volksbanken im bergischen Städtedreieck haben sich jetzt (endgültig) zur Volksbank im Bergischen Land zusammengeschlossen – nach mehreren Versuchen und einer Anlaufzeit von rund 30 Jahren. Das sollte möglichst ein Vorbild für weitere Zusammenschlüsse sein, wünscht sich der neue Vorstandsvorsitzende Andreas Otto.

Und Vorbildcharakter hat der Bankenzusammenschluss in der Tat, denn dabei gab es andere Vorzeichen als sie ansonsten im bergischen Städtedreieck üblich sind. Denn diesmal sind die Remscheider die stärkste Fraktion, die schon vor Jahren die kleinere Solinger Volksbank übernommen haben.

Die Credit- und Volksbank Wuppertal macht gerade einmal ein Drittel der Fusionssumme aus – und ist damit wahrlich der Juniorpartner gewesen, wie es dessen Vorstand Hardy Burdach, der nun auch zum Vorstand der neuen Bank gehört, treffend ausdrückte.

Und noch etwas an der Fusion ist bemerkenswert: So betonte der Dritte im Vorstand, Lutz Uwe Magney, dass man vor allem auf die Gemeinsamkeiten geschaut, das Trennende nach hinten gestellt habe. Vielleicht ist genau das der Schlüssel zu weiteren Zusammenschlüssen – die ja nicht zwingend in einer Fusion enden müssen.

Denn in der Tat hat man auch in anderen Bereichen oftmals eher das Gefühl, dass das Trennende mehr hervorgehoben wird als die Gemeinsamkeiten. Zudem scheinen die kleineren Parteien oftmals zu große Angst davor zu haben, von den größeren bis zur Unkenntlichkeit verschluckt zu werden. Das kann natürlich nicht das Ziel sein. Deshalb sind Gespräche auf Augenhöhe, wie es immer so schön heißt, wichtig – und haben bei der Bankenfusion wohl auch den Ausschlag gegeben.

Was heißt das für andere Bereiche? Das Gemeinsame suchen und deutlich benennen, die Vorteile des jeweils anderen als neue Gemeinsamkeit nutzen und dabei nicht herablassend auf das schauen, was beim anderen nicht so gut läuft. Das hört sich schon fast wie ein Ratschlag für das Leben an. Aber warum nicht? Denn auch dabei haben wir längst erkannt, dass es gemeinsam leichter ist als alleine.