Alle guten Dinge sind drei

Die drei Eckpunkte für das Ausstellungsprogramm des Von der Heydt-Museums in Wuppertal für das Jahr 2019 stehen

Frühjahr und Sommer bestimmen die Arbeiten von Peter Schenck (etwa 1660 bis 1718), Herbst und Winter die von Else Lasker-Schüler (1869 bis 1945) und Oskar Schlemmer (1888 bis 1943). Die Ausstellung mit den Arbeiten des Erfinders des Farbstichs Schenck wird am 14. April eröffnet. In der Kunstgeschichte wird er zu den Niederländern gezählt, geboren wurde er jedoch in Elberfeld.

Im 17. und 18. Jahrhundert erzielte er beachtliche kommerzielle Erfolge, heißt es beim Von der Heydt-Museum. Er arbei- tete dabei als Druckgrafiker, Verleger und Hofgraveur von August dem Starken von Sachsen-Polen.

Doch heute ist Schenck weitgehend vergessen. Weil aber das Museum in Wuppertal zahlreiche druckgrafische Werke von ihm besitzt, sollen diese nun erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden, um dessen thematische Vielseitigkeit und Könnerschaft wieder ins rechte Licht zu rücken. Um das zu unterstützen werden auch Arbeiten von Zeitgenossen gezeigt. Die Ausstellung ist bis zum 25. August zu sehen.

Zum 150. Geburtstag der Wuppertaler Lyrikerin und Künstlerin steht auch das Von der Heydt-Museum nicht zurück, sondern zeigt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Meinwärts. 150 Jahre Else Lasker-Schüler“ ihre Kunst unter dem Titel „Prinz Jussuf von Theben und die Avantgarde“.

In ihren Bildern habe sie „ihrer jüdisch-orientalisch inspirierten Fantasie“ vor allem mit zeichnerischen Mitteln poetischen Ausdruck verliehen, heißt es beim Museum. Dabei kreierte sie „andere“, ganz eigene Welten, in denen sie selbst in die Rollen des Tino von Bagdad und Jussuf, den Prinzen von Theben, schlüpfte.

Die Ausstellung folgt dem Lebensweg Lasker-Schülers von Elberfeld über Berlin und die Schweiz bis nach Palästina und zeigt die künstlerischen Verbindungen auf, die ihren Werdegang begleitet haben. Dazu ge- hören Künstler wie Oskar Kokoschka, Franz Marc, August Macke, Paul Klee, Heinrich Campendonk, George Grosz, Otto Dix und Jankel Adler. Aber auch der Kunsthändler Alfred Flechtheim, der Verleger Paul Cassirer und die Literaten Gottfried Benn und Paul Zech waren mit ihr bekannt und befreundet. Die Ausstellung ist bis zum 16. Februar 2020 zu sehen.

Am 3. November wird die Ausstellung mit Werken von Oskar Schlemmer eröffnet. Er arbeitete als Maler, Wandgestalter, Grafiker, Bildhauer und Bühnenbildner – und wurde damit zu einem der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts.

Nach Stationen am Bauhaus in Dessau und an der Kunstgewerbeschule in Breslau wurde er bereits 1932 von den Nationalso- zialisten aus allen Ämtern entlassen und seine Kunst als „entartet“ verfemt.

Als „Professor für maltechnische Forschungsvorhaben“ kam er in die Wuppertaler Lackfabrik von Kurt Herberts. So verbrachte er seine letzten Jahre in Wupper- tal und entwarf hier nicht nur das „Lackka- binett“, sondern auch das „Lackballett“.

Die Ausstellung zeigt Werke aus allen Schaffensphasen, legt den Fokus jedoch auf die Spätphase mit Schlemmers „ausge- reiften“ Werken, wie es im Museum heißt. Dabei werden sie in Relation zu seinen Lehrern, seinen Kollegen am Bauhaus und in Breslau sowie zu Willi Baumeister und Franz Krause gesetzt.

Abbildung: Von der Heydt-Museum