Erste Unwetter-Bilanz

Erhebliche Schäden nach dem Unwetter in Wuppertal

Das Unwetter am 29. Mai 2018 hat in Wuppertal einige gravierende Schäden hinterlassen. Es gibt nur leicht verletzte Personen, dafür hat das Wasser und der Hagel aber an einigen Gebäuden, Straßen und Bäumen große Schäden verursacht. Es gab rund 800 Einsätze und über 1.000 Helfer. Trotzdem sind manche Schäden so enorm, dass Existenzen gefährdet sind – entweder weil Betroffene nicht versichert waren oder auch weil sie erst einmal ihr ganzes Ladenlokal ausräumen und aufräumen müssen, erklärte Oberbürgermeister Andreas Mucke bei seiner wöchentlichen Pressekonferenz. Die hinterlassenen Probleme können nur nacheinander abgearbeitet werden, weshalb es noch einige Zeit dauern kann, bis alle Schäden behoben sind.

Die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) messen seit 60 Jahren die Regenereignisse und haben einen solchen Niederschlag noch nie aufgezeichnet. Bei diesen Messungen gibt es auch eine Skala für den Starkregenindex. Dieser geht von eins bis zwölf (zwölf ist dabei der höchste Wert) und Wuppertal hat an diesem Dienstag einen Indexwert von elf erreicht.

Der größte Schaden besteht immer noch an den Straßen. An vielen Stellen sind einzelne Asphaltteile der Straße weggeschwommen. Auch viele Gehwege sind betroffen und noch nicht wieder instand gesetzt. Es könnte auch noch Probleme im Untergrund geben, was in den nächsten Wochen genauer festgestellt wird. Auch das Kanalnetz kann betroffen sein, doch die Rohre sind nach heutigem Stand intakt. „Kein Kanalsystem in Deutschland ist für ein solches Starkregenereignis ausgelegt“, erklärt Andreas Feicht, Vorstandsvorsitzender der WSW, in einer Pressemitteilung.

Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW), berichtete bei der Pressekonferenz des Oberbürgermeisters, dass von 860 kommunalen Gebäuden etwa 40 betroffen waren, fast alle jedoch wieder in Betrieb genommen werden konnten. Unter gravierenden Schäden leidet jedoch zum Beispiel die Schule am Haspel: Die dortigen Bauarbeiten sollten im Herbst beendet sein, aber das verzögert sich nach dem Umwetter um drei bis sechs Monate. Das Wasser ist komplett in die Großbaustelle gespült und das Baumaterial, das in den Räumen gelagert wurde, wurde durch die Schule geschwemmt und hat Wände zerstört. Auch drei Turnhallen sind betroffen, weil der Hagel die Decke zerstört und der Regen somit den Boden aufgeweicht hat. Diese Böden müssen komplett neu verlegt werden.

Darüber hinaus sind circa 500 Bäume durch Hagel und Wind zerstört worden. Oftmals sind die Kronen abgebrochen, aber zum Teil sind ganze Bäume aus dem Boden gerissen worden. Bäche sind ganze zwei Meter abgesackt. Kleingartenanlagen wurden noch nicht überprüft. Aber auch da wird ein höherer Schaden vermutet. Zurzeit werden Kinderspielplätze und Grünflächen überprüft. Das Ressort Grünflächen und Forsten warnt weiterhin davor, Spielplätze, Parks und Wälder zu betreten.

Die Stadtverwaltung Wuppertal bittet zudem weiterhin darum, Schäden an Straßen und Gehwegen zu melden und auch gerne Bilder davon zu machen. Diese können an folgende E-Mail-Adresse geschickt werden: strassenkontrolle@stadt.wuppertal.de.

Jil Wermelskirchen