Vom Barock bis zur Moderne

Nachdem sich Julia Jones bisher eher rar gemacht hat, steigt sie in der kommenden Saison voll ein und dirigiert eine Vielzahl der Konzerte selbst

Zehn Sinfoniekonzerte, vier Chorkonzerte, sechs Kammerkonzerte, fünf Sonderkonzerte, vier Orgel-Akzente und als neues Element vier Kammerorchester-Konzerte: Das bietet das Programm von Generalmusikdirektorin Julia Jones für die kommende Saison 2017/2018.

Dabei reicht die Bandbreite vom Barock bis zur Moderne, um nicht nur den bekannten Namen, sondern auch unbekannten Komponisten des 20. Jahrhunderts Raum zu geben, etwa Avner Dorman, Stefan Heucke und Carl Wilhelm Eugen Stenhammar. Die Vielfalt setzt sich zudem in der Reihe der Gäste fort: Prominente Solisten, hochbegabte junge Talente und erstklassige Dirigenten würden in die Historische Stadthalle als Heimstätte des Orchesters kommen, berichtet die Generalmusikdirektorin bei der Programmvorstellung.

In der kommenden Saison wird auch das „Education-Team“ wieder aktiv, in diesem Fall mit Schul-, Familien- und Kindergartenkonzerten. Daneben wird es auch Angebote für Schulen und Gespräche in der Citykirche Elberfeld geben. Dabei ist die Musikvermittlung nicht nur für Kinder und Jugendliche gedacht, sondern soll auch ältere Semester erreichen.

Eröffnet wird die Saison am 24. September 2017 mit Maurice Ravel, Alexander G. Arutjunjan und Gustav Mahler – womit gleich gezeigt wird, wie die Mischung als Alt und Neu gelingen kann. Jones setzt mit dem Konzert am 25. September die Tradition auch in ihrer zweiten Spielzeit fort, die Toshiyuki Kamioka als ihr Vorgänger eingeführt hatte, nämlich das sonntägliche Konzert am Montagabend noch einmal zu wiederholen. Sechs der Sinfoniekonzerte wird sie dabei selbst dirigieren.

Gastdirigenten sind unter anderem Carl St. Clair (zweites Sinfoniekonzert im Oktober) und Douglas Boyd (achtes Sinfoniekonzert im April 2018). Zudem lädt sich Jones auch weitere Gäs-te ein, die nicht als Solisten auftreten, wie etwa Peer Abilgaard, der einen Vortrag zum Konzert mit Werken von Richard Wagner und Hector Berlioz halten wird (siebtes Sinfoniekonzert im März).

Die Sonderkonzerte – bis auf das Tangokonzert Ende September unter der Leitung von Daniel Smith und das „Rock meets Classic“-Konzert unter der Leitung von Wolfgang Rögner im Mai 2018 – wird die Generalmusikdirektorin selbst leiten. Das ist zum einen das traditionelle Benefizkonzert zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober, bei dem Tradition unter den Namen Richard Wagner, Ludwig van Beethoven und Pjotr I. Tschaikowsky mit den eher unbekannteren Komponisten August Klughardt und Julius Rietz im reizvollen Wechsel kombiniert wird.

Ein besonderes Konzert ist dem 500-jährigen Jubiläum der Reformation geschuldet, das am 5. November zu hören sein wird. Auf dem Programm steht Felix Mendelssohn Bartholdys „Lobgesang“, den in diesem Fall gleich acht Chöre unterstreichen werden. Das Neujahrskonzert bietet eine Reise „Von Babelsberg bis Beverly Hills“ an, bei dem neue und alte Filmklassiker gespielt werden.

Bei den Orgel-Akzenten dürfte vor allem das erste am 10. September spannend werden, bei dem die Orgel mit dem Tanz der Derwische und Klezmer-Musik kombiniert wird. Neben Robert Mäuser an der Orgel sind Talip Elamsulu (Derwischtanz), Murat Cakmaz (Neyflöte und Gesang) sowie das Ensemble Noisten mit dabei.

Auch Julia Jones wird mit dem Orchester wieder auf Tournee gehen. So werden die Musiker am 17. September im Rahmen des Beethovenfestes in Bonn ein Konzert unter der Leitung von Johannes Pell geben. Im Mai 2018 werden Konzerte in Mailand und Uster in der Schweiz gespielt, im Juni folgt ein Konzert in Hameln.

Foto: Sinfonieorchester Wuppertal