Die Welle

Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater spielt einen Klassiker

Das Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater zeigt seit Anfang Juni 2018 einen Klassiker, der immer noch Aktualität vorweist: „Die Welle“. Das Experiment aus den späten 1960er Jahren, das der Lehrer Ron Jones an einer Schule in Amerika durchgeführt hat, zeigt, wie schnell Menschen autoritäre Strukturen vereinnahmen.

In dem Stück fängt alles mit einem Film über den Holocaust an. Der junge Lehrer Ben Ross zeigt den Schülern der „Gordon High School“ Bilder von abgemagerten Juden im Konzentrationslager. Alle sind mehr als entsetzt über die Aufnahmen. Eine Gruppe um Laurie Saunders von der Schülerzeitung will aber nicht glauben, dass Menschen zu solchen Grausamkeiten fähig sind.

Ross startet ein Experiment um die Schüler zu überzeugen. Dieses enthält unbemerkte Methoden der Diktatur. Durch Disziplin und Zusammenhalt wird eine neue Art der Zusammengehörigkeit geschaffen. Plötzlich zerfällt der Klassenverbund und teilt sich in Opfer und Täter. Manche Schüler gehen in ihrer Rolle so auf, dass jegliche Kontrolle verloren geht und die Situation auf schreckliche Weise eskaliert.

Der Roman von Morton Rhue und die Kurzgeschichte von Ron Jones basieren auf einem wahren Experiment, das Ende der 1960er Jahre an einer High School in Palo Alto durchgeführt wurde. Schon lange wird das Buch auch an deutschen Schulen gelesen. „Die Welle“ räumt mit dem weitverbreiteten Vorurteil auf, dass der Nationalsozialismus ein historisches Phänomen war, das nicht wiederkommen kann.

Die Vorstellungen finden im Theater im Berufskolleg Elberfeld statt. Die Premiere war am 9. Juni, weitere Termine sind am 14. und 24. Juni. Danach finden noch Vorstellungen im Juli und September statt.

Foto: Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater