Neue Bäume braucht der Wald

Im Mai sprießt nicht nur die Natur von sich aus, sondern der Monat gilt auch als gute Pflanzzeit

Die Stadtverwaltung Wuppertal nutzt das aus und pflanzt derzeit rund 10.000 Bäume in den Wäldern der Kommune. Doch das ist nicht unbedingt ein Mehr an Bäumen, wie Wuppertals Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Umwelt, Frank Meyer, bekennt: „In einigen Waldgebieten, die hauptsächlich aus nicht heimischen Baumarten eines Alters bestehen, haben wir im Winter Bäume gefällt.“ Dort werden nun heimische Baumarten – vor allem Rotbuchen und Traubeneichen, aber auch Winterlinden, Bergahorn, Vogelkirsche und Weißtanne – gepflanzt. Damit sollen die Wälder in Zeiten des Klimawandels gestärkt werden. Die Bäume wurden gefällt, um Platz und Licht für die Neuanpflanzungen zu schaffen. Denn Experten fordern, dass Wälder eine größere Vielfalt und unterschiedlich alte Bäume haben sollten, um den Klimawandel bestehen zu können, erklärt Sebastian Rabe, Abteilungsleiter Forsten bei der Stadt Wuppertal.

Dass es in einigen Wuppertaler Wäldern zum Beispiel mehr amerikanische Roteichen als heimische Bäume gibt, liege am Zweiten Weltkrieg, heißt es bei der Stadt. Auf der Suche nach Brennholz wurden die Wuppertaler Wälder von der Bevölkerung stark zerstört und in Teilen laut Stadtverwaltung „gänzlich kahlgeschlagen“. Erst in der Nachkriegszeit stand die Wiederaufforstung auf dem Plan. Das wollte aber nicht nur Wuppertal, was das Saatgut recht knapp werden ließ. Das galt jedoch nicht für Baumarten, die hier nicht heimisch waren.

Zudem sollen neue Bäume gepflanzt werden, um die Schäden des letzten Sturms „Friederike“ auszugleichen. Das gelte laut Stadt vor allem für die Südhöhen und den Bereich Lüntenbeck. Das soll unter anderem im Herbst erfolgen.

Bei den Pflanzarbeiten kommen auch die Auszubildenden zum Einsatz: Sechs Auszubildende hat das Ressort Forsten derzeit, die eine dreijährige Ausbildung zum Forstwirt absolvieren. Nach dem Pflanzen müssen noch Zäune um diese Flächen gebaut werden, damit Rehe die Knospen der frisch eingepflanzten Bäume nicht abfressen können.

Für Eric Girgensohn und Max Vogelbruch, die ihre schriftliche Abschlussprüfung bereits absolviert haben, ist das eine gute Vorbereitung auf den praktischen Prüfungsteil. Sie findet für alle Forst-Azubis im Juni in Arnsberg statt. Neben dem Pflanzen von Bäumen geht es auch um die Themen Holzeinschlag, Forsttechnik, Naturschutz, Landschaftspflege und Jagd. Das Foto zeigt Frederik Haas, Auszubildender im zweiten Lehrjahr.

Foto: Stadtverwaltung Wuppertal