In Wuppertal wurde in diesem Jahr der Verein Herzinitiative gegründet. Ziel ist es, sowohl Fachleute als auch Laien anzusprechen, um vor allem die ersten Minuten nach einem Herzinfarkt besser zu nutzen. Laien sollen Erste-Hilfe-Maßnahmen lernen und leisten bis professionelle Rettungskräfte eintreffen, und auch die Rettungskette danach soll noch einmal verbessert werden, so die Idee.

Das ist gut und wichtig, sehen doch noch zu viele Menschen weg, wenn es um Hilfe geht, wie jetzt die Gerichtsverhandlung um den Fall eines gestorbenen Mannes in einer Essener Bankfiliale, bei der zu viele Menschen nichts taten, wieder deutlich gemacht hat.

Verwunderlich ist jedoch, dass der Vorstand – sage und schreibe mit sechs Mitgliedern und einem Berater ausgestattet – nicht eine Frau nennt. Vielleicht mag es ja daran liegen, dass die beiden Wuppertaler Herzspezialisten, die mitmachen, tatsächlich besser sind, als ihre weiblichen Kolleginnen. Aber daneben sind noch zwei Fachmänner für die finanzielle Seite und zwei Lokalpolitiker mit dabei.

Gab es aus deren Reihen wirklich keine Frau, die das Thema wichtig findet? Oder ist das wieder so ein Männerding, bei dem nicht im Ansatz daran gedacht wurde, Frauen auch nur zu fragen? Parallel dazu wäre es dann auch verständlich, wenn man noch eine Alibi-Frau gesucht hätte, die aber keine Lust hatte, sich als solche für die Initiative herzugeben. Könnte ich verstehen. Gerechterweise muss man sagen, dass auch kein junger Mann mit dabei ist.

Verstehen kann ich allerdings nicht, dass diese Herrschaften bei einer solchen Sache nicht auf Frauen setzen. Denn wenn man sie in ihren Reihen wirklich hätte haben wollen, wäre das auch möglich und als Außenwirkung sicherlich wichtig gewesen. So fiel mir beim Lesen der Broschüre und Schreiben über die Initiative aber leider nur die Abwesenheit der „weiblichen Seite“ auf, obwohl ich normalerweise auf so etwas weniger achte. Aber in diesem Fall war es einfach wieder zu offensichtlich…