Ende Juli 2018 wurde der Green-City-Plan der Stadt Wuppertal veröffentlicht, dessen Maßnahmen unter anderem dafür sorgen sollen, dass die Luft in Wuppertal besser wird. Diese gehen in viele Richtungen, sind mal größer, mal kleiner, mal gesamtstädtisch angelegt, mal nur für ein Quartier gedacht, um die Wirkung zu testen.

Zum Plan gehört auch eine Analyse, wie sehr sich die einzelnen Maßnahmen auf die gesamte Stadt auswirken und wie groß ihre Nachhaltigkeit ist. Einiges davon, was sich mit den Fuhrparks der Wuppertaler Stadtwerke, der Abfallwirtschaftsgesellschaft und dem Eigenbetrieb Straßenreinigung beschäftigt, wird schon als gut bewertet. Das Etikett „hohe Wirksamkeit“ bekommen jedoch vor allem die drei Bereiche Verbesserung des Öffentlichen Nahverkehrs sowie die Stärkung des Rad- und Fußverkehrs. Zu erstem gehörte auch die Errichtung einer Seilbahn vom Hauptbahnhof zu den Südhöhen Wuppertals.

Dass das nicht umgesetzt wurde, haben die Bürgerinnen und Bürger durch die (Nicht-) Abstimmung bei der Bürgerbefragung selbst zu verantworten – wenn auch die Politiker entgegen dieser Meinung hätten handeln dürfen. Aber auch in den beiden anderen Bereich tut sich nur wenig.

So hat man eher das Gefühl, dass immer noch alles auf den Individualverkehr ausgerichtet wird. Das wird schon dadurch deutlich, dass viele den Green-City-Plan nicht als Stärkung der „anderen“ Mobilität ansehen, sondern als Mittel, um Fahrverbote umgehen zu können.

Das wird vielen bewusst, die im Alltag versuchen, nicht das eigene Auto zu nutzen. Aber haben Sie mal versucht, vom Alter Markt aus mit dem Fahrrad auf die Wuppertaler Südhöhen zu kommen? Selbst auf der Talsohle ist es oft schwierig, als Radfahrer heil an sein Ziel zu kommen.

Ja, die Kosten für eine Verbesserung sind hoch. Aber wir brauchen deutlich mehr als die Nordbahntrasse.

Silke Nasemann