Seit über 100 Jahren wird im Haus der Jugend Barmen, damals noch Ruhmeshalle, heute Von der Heydt-Kunsthalle in Wuppertal, vor allem junge beziehungsweise zeitgenössische Kunst gezeigt. Doch damit wird vielleicht in Zukunft Schluss sein. Denn gerade wurde die letzte Ausstellung des Von der Heydt-Museums mit Arbeiten von Bogomir Ecker dort eröffnet. Zu sehen ist sie bis zum 17. Februar 2019.

Danach legt das Museum die Räume in die vertrauensvollen Hände der Stadt, wie es Museumsdirektor Gerhard Finckh bei der Ausstellungseröffnung nannte. 2019 sollen dort noch Werke Wuppertaler Künstler zu sehen sein, 2020 eine Ausstellung rund um Friedrich Engels, dessen 200. Geburtstag sich an 28. November 2020 jährt – und dessen eigentliches Domizil, das Historische Zentrum, dann noch saniert wird. So weit, so gut.

Doch was passiert danach? Wer wird die Ausstellungsräume dann wie nutzen? Denn Finckh geht 2019 in den Ruhestand und seine Nachfolge ist noch nicht geklärt.

Ihm und seiner Vorgängerin Sabine Fehlemann lag die Kunsthalle immer am Herzen. Denn in den Räumen wurde schon die Moderne gezeigt, als ihre Vertreter kaum jemand kannte. Unter Richart Reiche und mit Unterstützung des Barmer Kunstvereins wurde die Ruhmeshalle ab 1907 zum Vorreiter in Sachen Kunst.

Das sollte die Museumsdirektor-Nachfolge im Auge behalten – auch wenn Ausstellungen dort heute nicht so gut besucht sind, wie sie es verdient hätten. Dazu gehört im Übrigen auch die derzeitige, die sehr faszinierend ist.

Aber mit Blick auf das Fuhlrott-Museum, das Schauspielhaus und die Wirren um das Tanztheater muss man befürchten, dass mit der Kunsthalle wieder ein Stück guter Kulturtradition in Wuppertal begraben wird. Und das werde wohl nicht nur ich so empfinden…

Silke Nasemann