Comics für den Frieden

Bis zum 16. September 2018 zeigt das Solinger Zentrum für verfolgte Künste die Ausstellung „Cartooning for Peace“

Von über 60 internationalen Künstlern werden in der Ausstellung über 200 Karikaturen, Illustrationen und Zeichnungen zu den Themen Flucht, Vertreibung und Menschenrechte gezeigt. Teil der Ausstellung ist der Themenblock „Alle sind Migranten“, eine Kooperation mit dem Pariser Netzwerk „Cartooning for Peace“. Daneben werden zwei Künstler besonders in den Blick genommen: Michel Kichka aus Israel und Talal Nayer aus dem Sudan.

Kichka wurde 1954 in Belgien als Kind von Holocaust-Überlebenden geboren. 1974 ging er nach Israel, wo er heute noch lebt und arbeitet. Bekannt wurde er nicht nur durch Karikaturen, die unter anderem in großen Tageszeitungen erscheinen, sondern auch durch das Buch „Zweite Generation – Was ich meinem Vater nie gesagt habe“.

Nayer wurde 1983 im Sudan geboren und veröffentlichte bereits mit 14 Jahren seine ersten Cartoons. Er studierte zunächst Bauingenieurwesen, arbeitet ab 2003 jedoch als Journalist, Karikaturist und Filmemacher. Ab 2009 durfte er im Sudan nicht mehr publizieren und floh aus seiner Heimat.

Die Ausstellung soll zeigen, wie vielsei-tig die Kunstform des Cartoons, Comics und der Karikatur ist, die in Deutschland noch nicht für jeden im klassischen Kunstkanon verankert ist. Die Bandbreite reicht von einfachen Pressezeichnungen, die mit wenigen Strichen ein Thema umreißen, über Bildgeschichten und Illustrationen bis hin zu komplexen Kunstwerken, die vor allem die Abgründe der Gegenwart darstellen. Zur Ausstellung gehören dabei auch Arbeiten aus der Sammlung des Zentrums, die vor allem in den 1920er und 30er Jahren entstanden sind, etwa von George Grosz.

Gemeinsam mit dem Museum für Gegenwartskunst Krakau hat das Zentrum für verfolgte Künste den Dokumentarfilm „Kichka. Life is a Cartoon“ produziert, der auf der Geschichte einer Familie basiert, die von den Folgen des Holocaust geprägt ist. Das Kulturzentrum Cobra (Merscheider Straße 77-79) zeigt am 16. September den Film. Er wird demnächst auch in Paris, New York, Krakau, Mexico City und weiteren Stationen in Südamerika gezeigt.

Cartoon: Vladimir Kazanersky