Die 1983 in Solingen geborene Autorin Özlem Özgül Dündar ist für ihren Text „und ich brenne“ mit dem Kelag-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Österreich ausgezeichnet worden. Darin thematisiert sie den Brandanschlag in ihrer Heimatstadt vor 25 Jahren aus mehreren Ich-Perspektiven. Zudem verzichtet sie dabei völlig auf Satzzeichen und Großschreibung. Der Jury in Klagenfurt hat das gefallen – sodass Dündar nach drei Stichwahlen gegen andere Autoren der mit 10.000 Euro dotierte Preis überreicht wurde. Das freut auch Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach, denn die Autorin wurde nicht nur in der Klingenstadt geboren, sondern lebt hier auch nach wie vor – wenn auch mit einem zweiten festen Standbein in Leipzig, wo sie nach ihrem Studium der Literatur und Philosophie an der Bergischen Universität weiterstudiert hat. Kurzbach gratulierte Dündar mit den Worten „…die Auszeichnung zeigt, dass es möglich ist, sich diesem schwierigen und bedrückenden Thema differenziert und verantwortungsbewusst zu nähern.“ Ihr gelinge es eindrucksvoll, den Schrecken, das Leid, die Angst und das Unmenschliche der Nacht des Brandanschlags in Worte zu fassen. Die Lesung von Dündar in Klagenfurt kann man über die Internetseite https://bachmannpreis.orf.at verfolgen. Dort kann man auch ihren Text herunterladen.

Foto: Elif-Verlag