Von 2000 bis 2018 hat das Deutsche Klingenmuseum Solingen jeweils im Mai zur Messer-Macher-Messe eingeladen. Im nächsten Jahr ist damit jedoch – erst einmal – Schluss: Solingens Kulturdezernentin Dagmar Becker erklärte im Kulturausschuss, dass 2019 keine Messe veranstaltet wird.

Hauptgrund sei, dass das ehemalige Augustinerinnenstift in Gräfrath, das seit 1991 Sitz des Museum ist, für die Messe zu klein geworden ist. Daneben würde bei der Menge an Besuchern die Erfüllung der Brandschutzauflagen zunehmend problematisch und auch die Parkplatzzahl reiche in der Umgebung nicht aus. Aber auch die Organisation würde dem kleinen Team des Museums zu viel werden, weil zu viel Zeit in die Messe fließe, die von den eigentlichen Aufgaben abgehe.

Das soll sich nun wieder ändern, denn die Besucherzahlen im Museum am Klosterhof gingen zurück, unter anderem auch, weil das derzeitige Ausstellungskonzept über 30 Jahre alt ist und heutigen Ansprüchen nicht mehr genüge. Museumsdirektorin Isabell Immel und ihr Stellvertreter Sixt Wetzlar planen eine Modernisierung der Dauerausstellung, die auch digitale Inhalte und themenbezogene Aktionen beinhalten soll. Zudem müsste der Sammlungsbestand digitalisiert und das museumspädagogische Programm weiterentwickelt werden, so Immel.

An der Messe beteiligten sich neben den regionalen Messer-Machern auch internationale Handwerker, die ihre vor allem hochwertigen Produkte vorstellten. Zum Programm der zweitägigen Messe gehörten zudem Workshops und Vorführungen. In diesem Jahr nutzen rund 2.000 Besucherinnen und Besucher das erstmals viertägige Angebot, heißt es im Klingenmuseum.

Die Museumsleitung hat nach eigener Angabe bereits Kontakt zum Stadtmarketing aufgenommen, um die Messe nicht komplett auslaufen zu lassen. Gemeinsam soll überlegt werden, wie das Format an anderem Ort und eventuelle auch in neuer Trägerschaft weitergeführt werden kann.