In Solingen wird es gleich zwei Neuerungen an der Grünewalder Straße geben: eine Ampel mit einer „Lewerfrau“ und der passende Wanderweg dazu. Die Ampel mit der Frau in Kleid und Schürze und einem Korb auf dem Kopf, wird wahrscheinlich im Herbst dieses Jahres installiert. „Lewerfrauen“, also Lieferfrauen, waren Frauen und Töchter der Schleifer, die die halbfertigen Messer und Scheren zwischen den meist an Wasserläufen gelegenen Schleifkotten und den Fabriken in der Stadt in Körben auf ihren Köpfen transportierten. Der Rundweg würde 15 Kilometer lang sein und das in unmittelbarer Nähe der Ampel liegende Lieferkontor der Firma Friedrich Herder (heute das Gründer- und Technologiezentrum) und das Zwillingswerk gegenüber mit dem Wipperkotten, dem ältesten original erhaltenen Solinger Schleifkotten an der Wupper, verbinden. Der Weg bezieht dabei historisch verbürgte Lieferwege in Widdert mit ein und verläuft auf weiten Strecken durch das Pilghauser Bachtal, das Weinsbergtal sowie deren Höhenrücken. Wer heute dort wandert kann nachvollziehen, was das mit einem Korb mit einem Gewicht zwischen 15 und 25 Kilogramm auf dem Kopf bedeutet haben mag. Zur Finanzierung der Herrichtung des Weges, zur Beschilderung und Aufstellung von Bänken wurde bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Förderantrag gestellt.

Foto: Stadt Solingen