Was viele befürchtet hatten, ist nun auch in Zahlen zu belegen – wenn diese mangels Masse auch nicht ganz so aussagekräftig sind, wie sie zunächst scheinen: Der Umbau am Döppersberg in Wuppertal sorgt vor allem bei Einzelhändlern und Gastronomen für Kunden- und damit auch Umsatzrückgänge, wie die Industrie- und Handelskammer in einer Umfrage erfahren hat. Doch scheint der Verlust (noch) nicht sehr hoch zu sein, denn von über 3.400 angeschriebenen Unternehmern in der Elberfelder Innenstadt haben sich noch nicht einmal zehn Prozent an der Umfrage beteiligt. Von anderen Umfragen ist bekannt, dass vor allem dann ein guter Rücklauf da ist, wenn die Zahlen eher schlecht sind. Läuft alles gut, hat man im besten Sinne keine Zeit, sich an Umfragen zu beteiligen.

Zeit oder vielleicht auch Desinteresse ist ein Problem, mit dem die Wirtschaftsförderung Wuppertal auf so ziemlich gleichem Gebiet zu kämpfen hat. Durch Fördermittel begünstigt, stellt sie den Wuppertaler Einzelhändlern eine Internet-Plattform unter dem Titel „Online-City“ zur Verfügung, in der gebündelt alles angeboten werden könnte, was die Stadt – von Beyenburg bis Vohwinkel und vom Katernberg bis Lichtscheid – zu bieten hat. Versehen ist die Seite mit einem großen Service für die Nutzer, die sich aussuchen können, ob sie die Ware nur vorbestellen und dann selbst abholen, einen Beratungstermin vereinbaren oder das Erworbene noch am gleichen Tag zu angenehmen Zeiten geliefert bekommen. Gerade für die Elberfelder Händler könnte das eine große Chance sein, Kunden zu halten oder auch neu an sich zu binden.

Aber: Keine 25 Einzelhändler aus ganz Wuppertal haben sich bis jetzt entschlossen, mitzumachen. Ist der Leidensdruck oder der Verlust, den Online-Marktplätze dem Einzelhandel vor Ort wegnehmen, dann doch nicht so hoch, wie vielfach beklagt? Klappern gehört zum Handwerk, jammern offensichtlich zum Einzelhandel.

Und dennoch sind die Zeiten überreif für einen guten Internetauftritt für den Wuppertaler Handel. Mehr als einfach zugreifen, muss man nicht. Wer das jetzt immer noch nicht verstanden hat, darf sich eigentlich auch nicht mehr beklagen.