Vom Standard bis zur Eigenkomposition

Es ist wieder soweit: Vom 29. Mai bis zum 3. Juni 2018 finden in Hilden wieder die Jazztage statt – diesmal mit dem Zusatz „International“, was sie de facto schon immer waren

Die Initiatoren Peter Baumgärtner und Uwe Muth setzen seit Beginn auf junge Talente, routinierte Musiker und internationale Stars, die den Besuchern immer wieder ein breites Spektrum des Jazz bieten. Denn, so Baumgärtner: Die stilistische Vielfalt im Jazz sei nahezu unendlich. Dementsprechend ist auch das Motto der diesjährigen Konzertreihe gewählt: „The water ist wide“.

Eröffnet wird das Festival am 29. Mai um 20 Uhr im Kunstraum Gewerbepark Süd (Hofstraße 64) mit dem Pablo-Held-Trio. Am 30. Mai geht es mit dem Nachwuchs weiter: Teilnehmer des Jazzworkshops der Musikschule Hilden werden das Gelernte gemeinsam mit ihren Dozenten im Heinrich-Strangmeier-Saal (Gerresheimer Straße 20, 19.15 Uhr) präsentieren.

Abgelöst werden sie vom Tobias- Hoffmann-Trio (20 Uhr), die Klassiker und Standards verschiedener Epochen interpretieren werden. Hoffmann bekam 2015 den Echo-Jazz in der Kategorie Gitarre National und 2016 den WDR-Jazzpreis in der Sparte Improvisation. Man darf also gespannt sein. Den Abend beschließt der Vibraphonist Mathias Haus mit seinem Ensemble (21.30 Uhr).

Der Donnerstag – Fronleichnam – beginnt traditionell mit „Jazz im Park“, und zwar jenem des Wohnstiftes Haus Horst (Horster Allee 12). Um 15 Uhr wird Pia Neises zeigen, was Stepptanz und Jazz miteinander verbindet. An ihrer Seite steht das Martin-Sasse-Trio. Abgelöst werden sie vom Düsseldorfer Schlagzeuger Peter Weiss und jungen Musikern aus Nordrhein-Westfalen, die sich zum Projekt „The Good View“ zusammengeschlossen haben. Sie spielen ein paar Standards, aber vor allem Eigenkompositionen (16.30 Uhr).

Weiter geht es um 18.45 Uhr in der Friedenskirche (Molzhausweg 2) mit der Band „Shatabdi“ mit dem Saxofonisten Johannes Lemke und dem deutsch-indischen Pianisten Jarry Singla, deren Musik wunderbar in eine Kirche passe, wie die Veranstalter meinen. Doch auch danach ist der Abend noch nicht beendet, sondern die Jazz-Gemeinde zieht weiter in die Gottschalksmühle (Mühle 64, 20.30 Uhr). Dort werden „O&C“ gemeinsam mit Bruno Müller „funkigen Blues-Jazz“ spielen.

Der 1. Juni beginnt aus Jazz-Liebhaber-Sicht abends im QQ-Tec (Forststraße 73) mit dem Trompeter Frederik Köster (siehe Foto) und dem Pianisten Sebastian Sternal (19.30 Uhr). Zwar spielen sie seit zehn Jahren in wechselnden Formationen gemeinsam – als Duo sind sie jedoch höchst selten weil erst seit kurzem zu hören. Das sollte man also nicht verpassen. Weiter geht es um 21 Uhr mit Jeff Cascaro, einem deutschen Soul-Jazz-Sänger. Zu hören sind Jazz-Klassiker und Songs von Nat King Cole, dessen bekennender Fan Cascaro ist. Fast parallel wird im Blue Note (Klotzstraße 22, 20.30 Uhr) ebenfalls einem Großen der Jazz-Szene gehuldigt: Axel Fischbacher und Band spielen Kompositionen von Charlie Parker, den Erfinder des Bebop.

Die diesjährige „International Jazz-
night“ steht unter dem Motto „Pure Sounds“ (2. Juni, Hildener Stadthalle, Fritz-Gressard-Platz 1, 20 Uhr). Mit dabei sind die WDR-Big-Band, der kolumbianische Pianist Juan Andrés Ospina und die Sängerin Magda Giannikou. Das Besondere: Die Musiker sitzen in der Mitte, das Publikum wird um sie herum platziert.

Gegen 21.45 Uhr kommen mit Larry Goldings, Peter Bernstein und Bill Stewart Funk und Blues auf die Bühne. Zum Ausklang des Abends wird im Foyer die Formation „Rhythmussportgruppe“ Jazz durch den Funkmixer drehen, sportlichen Groovepop und modernen Fusionjazz zum Besten geben (gegen 22.45 Uhr).

Auch der Sonntag (3. Juni) steht traditionell im Zeichen des Freiluftkonzerts, denn im zehnten Jahr finden die Konzerte im Park der Capio-Klinik (Hagelkreuzstraße 37) statt. Den Auftakt macht um 14 Uhr das Quartett Forsonics um den Schlagzeuger Andy Gillmann, das eher lyrisch und mit viel Gefühl, aber dennoch ohne Text arbeitet. Gegen 15.30 Uhr folgt die niederländische Sängerin Fay Claassen mit Popsongs, Eigenkompositionen und Standards des „Great American Songbook“. Um 17 Uhr kommt Audrey Martells mit Jazz-Standards und Eigenkompositionen vorbei. Sarah Buechi und Christoph Haberer beschließen als „Animata“ um 19 Uhr im Wilhelm-Fabry-Museum (Benrather Straße 32a) die Hildener Jazztage. Alle Termine und viele weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.hildner-jazztage.de.

Foto: Veranstalter