Theater, Rock und Pop

Das Internationale Musik- und Theaterfestival Kultur Pur wartet unter anderem mit Physical Theatre und Rock-Pop-Shows auf

Jedes Jahr über Pfingsten ragt an einem der schönsten Plätze Südwestfalens die atmosphärische Zelttheaterstadt des internationalen Musik- und Theaterfestivals Kultur Pur in den Himmel und lockt rund 50.000 Besucher in die idyllische Hochmoorlandschaft bei Hilchenbach. Für die kommende 28. Kultur-Pur-Ausgabe (17. bis 21. Mai) fällt der Startschuss am Donnerstag vor Pfingsten mit einer bildintensiven Produktion – dem „liberiDI: Physical Theatre“ (17. Mai, siehe Foto) aus Mailand: Sieben Tänzer und Akrobaten präsentieren scheinbar losgelöst von irdischer Anziehungskraft ein Gesamtkunstwerk aus Schauspiel, Tanz und Akrobatik. Getanzt oder in halsbrecherischen Miniaturen sorgt die italienische Compagnia dabei mit ästhetischer Körperbeherrschung für Faszination zur Festivaleröffnung.

Am frühen Freitagabend zeigt Comedian Michael Hatzius seine „ECHSperimente“ (18. Mai) in einer eigens für Kultur Pur zusammengestellten Best-off-Fassung. Hatzius stammt aus der gleichen Puppenschauspiel-Schule, die auch René Mariks „sprachfehlernden“ Maulwurf hervorgebracht hat und lässt ein tierisches Ensemble anarchistischer Charaktere zu Wort kommen – angeführt von einer allwissenden mürrisch-charmanten Echse, die mittlerweile selbst Gastgeber einer eigenen TV-Show ist.

Wenn es Nacht geworden ist, bevölkert ein weiterer, ganz besonders umtriebiger Geselle das Rothaargebirge: die Elektro-Nacht Willer Watz (18. Mai) mit der hiesigen House- und Elektroszene. Bereits tags darauf steht ein echtes Pop-Phänomen auf der großen Kultur-Pur-Bühne. Mit Lena Meyer-Landrut, kurz Lena (19. Mai), gewann 2010 erstmals nach 28 Jahren wieder eine deutsche Interpretin den Eurovision Song Contest (ESC).

Der Siegertitel „Satellite“ schoss in die Charts und wurde mehrfach platinveredelt. Zusammen mit ihren Songs „Bee“ und „Love me“ belegte sie bereits am Tag nach dem ESC-Gewinn die ersten drei Plätze der Musik-Portale „iTunes“ und „Musicload“. Auch das dazugehörige Debutalbum „My Cassette Player“ stürmte auf Platz eins, ebenso wie das folgende Album „Good News“.

Kurz nachdem die letzten Töne dieses besonderen Konzerts verklungen sind, geht es bei The Baseballs (19. Mai) im benachbarten Zelttheater los. Seit zehn Jahren arrangieren die drei Hamburger Hits der 2000er im Rockabilly-Gewand der 1950er Jahre. Passend zu ihrem zehnjährigen Bandjubiläum haben sie jetzt in den Sun-Studios in Memphis, dort wo auch für Elvis alles begann, ihre Jubiläums-CD aufgenommen.

Soul mit viel Gefühl steht dagegen am Sonntag auf dem Programm, wenn Andrew Strong und Andreas Kümmert (20. Mai) mit einer Rock‘n‘Soul-Session die Mai-Nacht bespielen. Strong spielte in dem Kultmusikfilm „The Commitments“ den Sänger Deco Cuffe und prägte mit seiner charakteristischen Soulstimme den gesamten Film. Der Soundtrack wurde zwölf Millionen Mal verkauft und Strong tourte danach unter anderem mit Elton John, den Rolling Stones oder auch Prince.

Andreas Kümmert kennen viele als Gewinner von „The Voice of Germany“ und Aussteiger aus dem Eurovision Song Contest. Er gewann zwar überlegen den ESC-Vorentscheid, gab das Ticket zum Finale aber dann weiter. Inzwischen blickt er auf drei erfolgreiche Alben – eines davon golden – und auf hunderte Konzerte zurück.

Bevor am Pfingstmontag die Rock-Heroen von Foreigner (das Konzert ist ebenso wie der Auftritt von Max Giesinger am Festivalfreitag ausverkauft) die Schlussakkorde anstimmen, macht die besondere Mischung aus Nachmittags- und Freiluft-Programmen das 28. Musik- und Theaterfestival zu einem idealen Ziel für Familien und Tagesausflügler sowie für Jugendliche und Erwachsene, die ihre Stars einmal live erleben möchten. Weitere Informationen zu Kultur Pur gibt es unter www.kulturpur28.de.

Foto: Veranstalter