Das Projekt „NRW bekämpft Energiearmut“, an dem auch die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) beteiligt sind, ist von der weltweit tätigen Organisation Ashoka und der Schneider-Electric-Stiftung während der UN-Klimakonferenz im November 2017 als „vorbildliches und innovatives Beratungsangebot“ ausgezeichnet worden. Es bietet eine Rechts- und Budgetberatung für Menschen, denen Stromsperren drohen oder die ihre Energierechnung nicht bezahlen können. 2010 haben die WSW erstmals eine Energieschuldnerberatung bei der Verbraucherberatung Wuppertal finanziert. 2012 folgte ein Austauschprogramm für ineffiziente Kühlgeräte in finanzschwachen Haushalten. Trotz dieser Bemühungen bleiben laut WSW Energieschulden ein großes Problem für viele Privathaushalte in Wuppertal. In Anspruch genommen haben das Angebot seit Beginn in Wuppertal 650 Ratschende. Und jedes Jahr kämen zwischen 120 und 130 dazu. „Mit etwa der Hälfte der Beratungssuchenden konnten wir eine direkte Vereinbarung zum Schuldenabbau treffen“, berichtet WSW-Vertriebsleiter Roberto Siino. Bei einem weiteren Viertel unterstütze das Jobcenter oder das Sozialamt bei der Entschuldung. Für die WSW sei die Zählersperrung, also die Beendigung der Energielieferung, „das letzte Mittel“, aber viele würden erst reagieren, wenn man genau das androhe, so Siino. Im ersten Quartal 2017 hatten sich 276 WSW-Kunden wegen angedrohter Zählersperrungen an die Verbraucherzentrale gewendet. In 218 Fällen konnte diese abgewendet werden. Daneben hätten durch die Beratung gut 100 bereits vollzogene Sperren wieder aufgehoben werden können.