Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke und Bürgermeisterin Ursula Schulz haben eine Gedenktafel für die ersten Frauen enthüllt, die im Tal der Wupper nach der Einführung des Frauenwahlrechts in die Stadtverordneten-Versammlungen und Gemeindevertretungen der damals noch selbständigen Städte, aus denen sich die Stadt heute zusammensetzt, gewählt wurden. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurde die Gedenktafel am Ratssaal enthüllt. Das Frauenwahlrecht wurde im November 1918 in Deutschland eingeführt, kam aber erst 1919 zum Tragen. Die Stadt würdigte das im vergangenen Jahr mit einer großen Veranstaltung in der Stadthalle. Die Gedenktafel am Ratssaal soll jetzt die Erinnerung an die ersten politisch engagierten und auch etablierten Frauen dauerhaft aufrechterhalten. Das Gedenken wurde von der Gleichstellungsstelle der Stadt organisiert, die Recherche zu den ersten Wuppertaler Politikerinnen übernahm das Historische Zentrum, die Gestaltung das Medienzentrum der Stadt. Auf der Tafel sind neben einem Informationstext zum Frauenwahlrecht die Namen der ersten Frauen in der Wuppertaler Politik vermerkt, ebenso wie ihre Berufe und ihre politische Zugehörigkeit. „Der Frauenanteil an den Stadtverordneten lag vor 100 Jahren bei der ersten Wahl bereits bei 15,2 Prozent in Elberfeld und bei 16,7 Prozent in Barmen“, erläuterte Oberbürgermeister Mucke in seiner Ansprache. „Heute beträgt der Frauenanteil an den Stadtverordneten 35 Prozent. Wir haben also den Frauenanteil in 100 Jahren verdoppelt. Die letzten knapp 15 Prozent sollten in den nächsten 100 Jahren zu schaffen sein!“

Foto: Stadt Wuppertal