Aus Papyros stellten die Ägypter vor 5.000 Jahren schon Papier her. Papyros wächst in dicken Bündeln von hohen, zwei bis fünf Zentimeter breiten Stängeln. Diese Bündel waren Vorbild für die  Säulen der ägyptischen Tempelarchitektur: Ihre Keimblätter sind in den Schmuckformen von Kapitellen und Reliefs zu erkennen. Die Remscheider Fotografikerin Gundis Friege zeigt in einer Ausstellung der Zentralbibliothek Remscheid mit der klaren Sprache der Schwarz-Weiß-Fotografie die Ähnlichkeit der Pflanzen- und Architekturformen. Ihre Strukturen lassen einen innerbildlichen Rhythmus aus Licht und Schatten entstehen, den sie auf ihren zahlreichen Reisen nach Ägypten in der Landschaft und den archäologischen Denkmälern erlebte. Als Grafikerin beschäftigt sie sich besonders mit dem Material des Papiers. So setzt sie Fotografien aus einem Papierlager einer Remscheider Druckerei in einen spannungsvollen Dialog mit den Bildern aus Ägypten. Die Ausstellung „PapyrusPapierPapyru“ wird bis zum 20. Oktober 2018 in der Zentralbibliothek, Scharffstraße 4-6, gezeigt.

Gisela Schmoeckel

Foto: Gundis Friege