Es ist immer wieder erstaunlich, wie Stadtentwicklung funktioniert: Gerade erst hat in Wuppertal-Heckinghausen, einem eher nicht so „hippen“ Stadtteil ganz weit von genau jenen Quartieren wie der Mirke, dem Ölberg und dem Luisenviertel entfernt, der Gaskessel eröffnet. Keinen Monat später ist quasi im Schatten des neuen Anziehungspunktes ein neues Café eröffnet worden – und dazu noch ein veganes.

Ohne den Bewohnern zu nahe treten zu wollen, haben sicherlich viele keine genaue Vorstellung davon, was vegan in diesem Fall bedeutet. So ein Café zu eröffnen ist mutig, könnte im Umfeld des Gaskessels aber funktionieren und weitere attraktive Angebote mit sich bringen.

Genau das geschieht gerade auch in Unterbarmen: Im direkten Umfeld der Junior-Uni wird Wuppertals erster Unverpackt-Laden entstehen. Dort kann man lose Nudeln, Reis und anderes kaufen. Die Verpackung bringt man selbst mit, also zum Beispiel das Glas, in das man den Reis immer schon gefüllt hat, weil die Verpackungen meist schnell zu weit aufreißen.

Und in beiden Fällen hat Stadtentwicklung auch etwas mit dem Umdenken der Menschen zu tun: weniger Fleischkonsum, mehr Nachhaltigkeit, weniger Müll.

Da bleibt nur zu hoffen, dass diese Form der Stadtentwicklung, die ohne Fördermittel und gezielte Planungen von Seiten der Stadt funktioniert, nachhaltig ist – und zwar in mehrfacher Hinsicht: Sie sollen Bestand haben und Wuppertaler und Besucher lange erfreuen – und das eben auch im nachhaltigen Sinne in Sachen Müllvermeidung und Umweltschutz.

Und noch etwas ist daran erfreulich: Es handelt sich bei beiden neuen Angeboten – Café und Unverpacktladen – um junge Existenzgründerinnen. Sie stellen also genau das dar, was Wuppertal braucht: Viele junge Menschen, die es wagen, sich mit ihren Ideen selbstständig zu machen. Drücken wir die Daumen, dass es diesen beiden und vielen mehr gelingt.